Essen. 2006 gab es einen Film über die Weltmeisterschaft im eigenen Land - mit bitterem Ausgang. Jetzt plant der DFB einen Film über den Weg zum Titel in Brasilien, der sogar bis zum Schluss spaßmachen wird. Als Grundlage dient vom DFB selbstgefilmtes Material, das während des Turniers gedreht wurde.

Der WM-Triumph der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist möglicherweise wie das "Sommermärchen" 2006 in einem Film zu sehen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) lässt derzeit prüfen, ob vorhandene Videoaufnahmen, die ein Kameramann des verbandseigenen DFB.TV in Brasilien gedreht hat, dafür taugen.

"Wir beschäftigen uns mit dem Gedanken und prüfen verschiedene Varianten", sagte Nationalmannschafts-Sprecher Jens Grittner am Dienstag der dpa und bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". "Für uns hätte es Charme, aus den Bildern einen Film entstehen zu lassen."

Sommermärchen-Produzent berät bei der Bildauswahl

Geklärt werden müssen auch rechtliche Fragen mit dem Weltverband FIFA und TV-Anstalten, wenn Spielszenen verwendet werden sollen. Allerdings wäre dies kein Kino-Streifen wie nach der Heim-WM 2006. Damals hatte Regisseur Sönke Wortmann die DFB-Auswahl sieben Wochen lang vor und während des Turniers begleitet.

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Der DFB hat seine Bildauswahl aber an Tom Spiess geschickt, den Produzenten von "Deutschland - ein Sommermärchen". Er soll mit seiner Erfahrung beratend zur Seite stehen. Der Film von 2006 unter anderem mit Kabinenansprachen des damaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann war ein großer Erfolg.

Aufnahmen waren eigentlich zu Trainingszwecken

Er war immer mit dabei, der Kameramann des DFB. Er drehte im Campo Bahia bei der Entspannung, bei den Fahrten zu den WM-Duellen und die erleichterten Gesichter nach den überstandenen Spielen. Daraus entstanden kleine FIlmchen, die die Spieler motivieren und das Wir-Gefühl steigern sollten.

Einen Großteil der Aufnahmen hatten aber einen anderen Sinn: Die Mitschnitte vom Übungsplatz waren als Analyse-Methoden gedacht. Sie sollten Bundestrainer Joachim Löw und dessen Stab bei der Vorbereitung auf die bevorstehenden Spiele helfen und das Training optimieren.

Doch obwohl ursprünglich alles rein pragmatische Beweggründe hatte sagt ein DFB-Manager über das Brasilien-Märchenprojekt: "die Idee hatten wir schon vorher." So könnte das zur unerwünschten Tragödie gewordene Sommermärchen von 2006 jetzt endlich ein Happy End bekommen. (we mit dpa)