München. Frank Buschmann stellt in Dortmund sein Buch “Am Ende kackt die Ente“ vor. Darin geht es auch um Dirk Nowitzki, Gerhard Schröder und Stefan Raab.

Im Hörsaal der FH trägt TV-Moderator Frank Buschmann frei aus seinem Bestseller „Am Ende kackt die Ente“ vor. RevierSport hat ihn schon vorher gefragt, was das eigentlich soll.

Frank Buschmann, wie kamen Sie denn bei Ihrem Buch auf diesen beknackten Titel ‚Am Ende kackt die Ente‘?

Frank Buschmann: Das ist ein ganz alter Spruch von mir, den ich 1996 bei der NBA-Finalserie in den USA erstmals verwendet habe. Seitdem ist das eigentlich eine bekannte Aussage, die sich so im Laufe der Jahre eingespielt hat. Ich bin ja grundsätzlich ein Mensch, der ganz gerne nach vorne marschiert und sich nicht verbiegen lassen möchte. Daher passt so ein kerniger Satz sicher auch ganz gut zu mir. Das sind Dinger, die aus dem Bauch heraus kommen und ohne groß nachzudenken passieren.

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Wird Ihr Auftritt eher Stand-Up-Comedy oder doch nur eine schnöde Lesung?

Buschmann: Keins von beidem. Es ist keine Lesung, da ich frei erzähle und das Publikum ganz oft einbinde. Es ist aber auch keine Stand-Up-Comedy, denn das können andere Menschen sicher besser als ich. Was ich aber versprechen kann: Es wird für alle, die kommen, eine Menge Spaß bringen.

Auf was müssen sich die Leute gefasst machen, die Ihr Buch nicht kennen?

Buschmann: Auf Begegnungen aus meinem Leben und viele Blicke hinter die Kulissen meiner Tätigkeit, aber nicht auf eine Autobiographie. In ‚Am Ende kackt die Ente‘ steht unter anderem, wie die Anfänge beim lokalen Rundfunk oder beim Fernsehen waren, wie ich Dirk Nowitzki in den letzten 20 Jahren erlebt habe und was in der Butze bei „Schlag den Raab“ passiert. Ein Kapitel beschreibt auch, wie ein Sportreporter dazu kommt, bei Wahlkampfveranstaltungen für den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder aufzutreten.

Das Buch ist ein Bestseller geworden – überrascht?

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Buschmann: Ja, damit hatten weder ich noch mein Verlag gerechnet. Die Geschichte wurde seinerzeit gut durch Facebook angeschoben, wo ich ein paar Dönekes erzählt habe, und dann hat sich das Ganze ein wenig verselbstständigt.

Sie sind nicht nur einer der beliebtesten Sportreporter, sondern eben auch durch andere Formate wie bei Raab anerkannt...

Buschmann: Es ist schön, positive Resonanz zu erfahren und annehmen zu dürfen, dass den Leuten gefällt, was ich mache. Wichtiger als wohlmeinende Zuschauer-Reaktionen ist mir aber, von den Sportlern akzeptiert und respektiert zu werden. Die wissen zwar, dass ich manchmal heftig aus dem Sulky komme, aber das scheinen die durchaus in Ordnung zu finden.

Wie Buschmann zu den Anfeindungen gegen Marcel Reif steht 

Ihr Kollege Marcel Reif hat da ganz andere Schwierigkeiten, er ist in letzter Zeit nicht nur in sozialen Netzwerken übel beleidigt, sondern sogar im Stadion beziehungsweise auch auf dem Weg dorthin persönlich angegriffen worden. Sie haben sich danach deutlich zu Wort gemeldet und angemahnt, dass solch ein Verhalten überhaupt nicht ginge. Haben Sie da mal darüber nachgedacht, das Mikro hinzuschmeißen?

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Buschmann: Nein, denn nach wie vor bin ich sehr glücklich in meinem Beruf und kann sogar sagen, dass ich einen Traumjob habe. Die Angriffe auf meinen Kollegen Marcel Reif aber haben mich persönlich entsetzt, denn ich finde es unglaublich, dass ein Sportkommentator, der seinen Job nach bestem Wissen und Gewissen ausübt, so angegangen wird. Das sollten sich all diejenigen, die daran beteiligt waren oder diese Aktionen zumindest gedanklich gutheißen, einmal genau vor Augen führen. Sie vermöbeln ja auch nicht einen Flugbegleiter, nur weil Ihnen dessen Nase nicht passt, oder? Marcel Reif gehört für mich zu den Besten der Zunft, vor allem was seine sprachlichen Möglichkeiten angeht.

Wenn Sie selbst einen Kommentator fürs nächste Länderspiel aussuchen dürften, wer wäre es: Marcel Reif, Belá Rethy, Wolff-Christoph Fuss oder Frank Buschmann?

Buschmann (lacht laut): Der Letztgenannte scheidet aus, da bin ich in der Wahl jetzt ein bisschen befangen. Also: Die Fußball-Fans würden sich wohl für Wolff Fuss entscheiden, weil er gerade bei ihnen derzeit genau den Nerv trifft. Er ist durch die Champions League und die Bundesliga etabliert und bei den Zuschauern beziehungsweise Zuhörern sehr beliebt.

Werden Sie durch ihre Tätigkeit bei Raab nicht von den Sportlern weniger ernst genommen?

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Buschmann: Mein Eindruck ist, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Das mit Raab hat meiner Glaubwürdigkeit im Sport nicht geschadet, denn viele Sportler gucken die Sendung auch und scheinen sie gut zu finden. Ich mag auch die Vielfältigkeit in meinem Job. Die Zusammenarbeit mit Stefan Raab war eher ein Zufall, weil Pro 7 damals einen Moderator suchte. Im Nachhinein kann ich sagen: Es war nicht die schlechteste Entscheidung, obwohl ich vorher mit ‚Schlag den Raab‘ nichts anfangen konnte.

Wie bereiten Sie sich auf Ihre Einsätze im Fernsehen vor?

Buschmann: Bei Sportereignissen recherchiere ich natürlich im Vorfeld viel und habe dann beim Spiel meine Datenmappen dabei. Ich schreibe aber vorher keine Sprüche auf und verwende auch weniger Zahlenmaterial als andere Kollegen. Bei Schlag den Raab ist ohnehin alles spontan, da weißt du vorher sowieso nicht, was kommt. Mein Standpunkt ist generell: Das Ereignis macht den Kommentar!

Sie stammen aus dem Revier, arbeiten aber heute an vielen Ecken der Welt und leben in München. Wie stark ist noch Ihre Verbundenheit zum Pott?

"Buschi" im Pott

Freitag, 27. März (20 Uhr, FH-Hörsaal, Sonnenstraße, Dortmund): Lesung „Am Ende kackt die Ente - Aus dem Leben eines Sportverrückten“.

Buschmann: Das ist zwar die Region, aus der ich komme, aber in meiner Geburtsstadt Bottrop habe ich nur kurz gelebt und bin schon als Kind mit meinen Eltern nach Hagen gezogen. Das ist ja fast schon Sauerland (lacht). Da habe ich auch in der Jugend Fußball gespielt, und zwar beim SSV Boele-Kabel.

Nicht schlecht! Als Bottroper müssten Sie zu Schalke halten, als Hagener zu Dortmund. Für welchen Klub schlägt Ihr Herz?

Buschmann: Ich halte weder zu Schalke, Dortmund oder Bayern. Das ist mir völlig schnuppe, und das schon ganz lange. Was ich allerdings immer charmant finde, ist, wenn der Kleine den Großen schlägt.