Antalya. Bei Rot-Weiss Essen dreht sich das Personalkarussell. Der Kader soll verkleinert werden. Welche Spieler sich im Winter verabschieden könnten.
Selten ist einem Winter-Transferfenster im Umfeld von Rot-Weiss Essen so viel spekuliert und diskutiert worden wie zu Beginn dieses Jahres. Täglich machen neue Gerüchte über Neuzugänge, aber auch über mögliche Abgänge die Runde. Im Teamhotel der Essener, das RWE während des Trainingslagers in der türkischen Stadt Antalya bezieht, sind auch rund 100 Fans einquartiert, die vor allem das Geschehen auf dem Transfermarkt mit großem Interesse verfolgen. Bei den Trainingseinheiten und in sonstigen Gesprächsrunden geht es zumeist um die RWE-Kaderplanung.
Am Mittwochabend machte in Fankreisen ein Gerücht die Runde, dass Mittelfeldspieler Torben Müsel vor einem Abschied stünde. Der Mittelfeldspieler ist aufgrund von Rückenproblemen nicht mit in die Türkei gereist. Den Verein im Winter verlassen wird der bis zum 2026 gebundene 25-Jährige aber nicht.
Rot-Weiss Essen: Torben Müsel erhält Konkurrenz
Klar ist, dass der Ex-Gladbacher zum Ende der Hinrunde wie viele andere Spieler auch unter seinen Möglichkeiten geblieben ist. Die letzten beiden Spiele des alten Jahres verpasste er verletzungsbedingt, nun steht er der Mannschaft in einer wichtigen Phase vor dem Start der Rückrunde wieder nicht zur Verfügung. Müsel hat nun Konkurrenz im Mittelfeld-Zentrum bekommen. Neuzugang Klaus Gjasula wird auf der Sechs klar gesetzt sein, auf der Zehner-Position führt kein Weg an Ahmet Arslan vorbei und auch der Acht drängt sich Tom Moustier auf. Der Franzose hat seinen Aufwärtstrend zu Jahresbeginn klar bestätigt und wir mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Start in Aachen in der Startelf stehen. Zudem macht auch Jimmy Kaparos Druck und die Qualität von Thomas Eisfeld wird von Trainer Uwe Koschinat auch geschätzt.
Nichtsdestotrotz wird Müsel für die Rückrunde fest eingeplant. Anders könnte es demnächst bei Leonardo Vonic (21) laufen. Den Angreifer der Essener plagen im Trainingslager Probleme im Adduktorenbereich, deshalb verpasste er eine weitere Einheit am Donnerstag. Man wolle beim 21-Jährigen kein Risiko eingehen, hieß es von Vereinsseite. Wilde Gerüchte über einen provozierten Wechsel verwies der Verein ins Reich der Märchen.
Rot-Weiss Essen würde sich mit Vonic-Angebot beschäftigen
Klar ist jedoch, dass der Kroate neue Konkurrenz erhält. Dominik Martinovic ist bereits da, Meppens Marek Janssen (27) steht ebenfalls auf der Wunschliste. Die Essener planen weiter mit Vonic, sollte sich aber ein zahlungsbereiter Interessent für den Stürmer finden, würde sich RWE mit einem entsprechenden Angebot beschäftigen, zumal der Verein zuletzt einiges investiert hat und weiter investieren möchte. Der RevierSport hat den polnischen Erstligisten Gornik Zabrze als möglichen Abnehmer genannt.
20 Tore in 63 Pflichtspielen für RWE sind für einen so jungen Stürmer eine gute Bilanz, die das Interesse anderer Vereine wecken wird. Das unterstreicht Kaderplaner Marcus Steegmann auf Nachfrage dieser Redaktion: „Richtig ist, dass Leo Vonic ein spannendes Spielerprofil hat. Er hat in seinem jungen Alter schon nachgewiesen, dass er in der Lage ist, in der 3.Liga deutlich zweistellig zu scoren.“
Die Essener Verantwortlichen sind jedoch davon überzeugt, dass Vonic sein Potential noch längst nicht abgerufen hat, aus unterschiedlichen Gründen. Das Talent ist vorhanden, seine Arbeitseinstellung wird jedoch häufig bemängelt. Seine Zukunft in Essen ist daher nach Informationen dieser Redaktion offen. Überraschen würde ein Winter-Wechsel ins Ausland zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.
Rot-Weiss Essen: Lose Anfragen für Doumbouya
Ein offenes Geheimnis ist, dass sich die Offensivspieler Moussa Doumbouya, Robbie D‘Haese und Dion Berisha in diesem Winter nach neuen Klubs umschauen dürfen. Noch haben sich aber keine passenden Abnehmer gefunden, für Stürmer Doumbouya gibt es lose Anfragen aus der Regionalliga. Trainer Uwe Koschinat hatte zum Thema Abgänge zuletzt klar betont: „Wir wollen alles dafür tun, um die Klasse zu halten. Dem muss alles untergeordnet werden. Dazu gehört auch eine gewisse Härte bei Personalentscheidungen.“
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