Essen. Der kurzfristige Ausfall seiner Topspieler setzte den neuen RWE-Trainer am Spieltag unter Druck. In der Winterpause wird nach Verstärkungen gesucht.

Der Samstagmorgen war für RWE-Trainer Uwe Koschinat schon um sieben Uhr in der Früh gelaufen, denn es hagelte an seinem Handy Absagen für das wichtige Abstiegsduell am Mittag. Drei Stützpfeiler seiner Elf, mit Torhüter Golz sowie den Mittelfeld-Spielern Torben Müsel und Thomas Eisfeld, mussten passen. Und dem RWE-Coach schwante nichts Gutes: „Ich habe über 300 Profispiele auf dem Buckel - aber heute hatte ich Schiss. Wir haben eine unfassbar hohe Anzahl an Topspielern nicht zur Verfügung gehabt, wir haben eine völlig neue Achse bilden müssen. Was dafür heute einige junge Spieler auf dem Platz gebracht haben, wie sie ihr Herz auf dem Platz gelassen haben, das war Klasse.“

Einziger Wermutstropfen war das Ergebnis: RWE verpasste beim 2:2 gegen Stuttgart II einen wichtigen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten. „Wir hätten heute hier mit ein, zwei Toren mehr in Führung gehen können, deswegen tut das Unentschieden unheimlich weh. Aber ich sage es ganz ehrlich. Wie die Mannschaft heute ohne ihre Topspieler aufgetreten ist, wenn die dann wieder zurückkommen, dann habe ich nicht mehr so viele Sorgen, dass wir eine deutliche bessere Rückrunde spielen“, ist Koschinat überzeugt.

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Einer der jungen war Gianluca Swajkowski, Torschütze zum 2:1 nach wenigen Sekunden, dessen Performance selbst seinen Trainer verwunderte: „Johnny hat es in den Trainingsphasen noch nicht so autoritär angedeutet, muss ich ehrlich sagen, er scheint ein Wettkampftyp zu sein. Ich wusste, dass er ein kontrollierender Sechser ist, der die Übersicht nicht verliert. Und er hat heute sein Herz in die Hand genommen, hat in der Situation die richtige Entscheidung getroffen - ein toller Tag für ihn, den Essener Jungen aus unserem NLZ, der fast das Spiel entschieden hätte. Schade, dass wir noch den Ausgleich bekommen haben.“

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Verblüffte selbst seinen Trainer: Gianluca Swajkowski, Torschütze zum 2:1. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Nun aber gehe es an die Analyse der Vorrunde und darum, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Koschinat: „Es kommt zwar unheimlich viel Qualität zurück, die wir im Kader haben, aber wir machen uns logischerweise schon ernsthafte Gedanken darum, ob wir ihn noch nochmal verstärken müssen. Denn klar ist auch, dass wir heute den Abstand auf den direkten Nichtabstiegsplatz nicht verkürzen konnten, dass Stuttgart eben mit drei Punkten Vorsprung in die Winterpause geht. Das ist keine so optimale Situation, wir müssen eine sehr sehr gute Rückrunde spielen und vom ersten Tag an da sein. Darum müssen wir schauen, ob wir auf der einen oder anderen Position nicht noch Stabilität hinzugewinnen.“

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