Osnabrück. Durch die Ausfälle von Ahmet Arslan und Torben Müsel war mal wieder der Routinier gefragt. Seine Rolle im Team bleibt aber klar definiert.

Die Rolle von Thomas Eisfeld bei Rot-Weiss Essen ist klar definiert: Als „Feuerwehrmann“ bereit zu stehen und da zu sein, wenn Not am Mann ist. Am Sonntagabend in Osnabrück war es so weit: Durch die Ausfälle von Ahmet Arslan und Torben Müsel war der Routinier zusammen mit Jimmy Kaparos erste Wahl - beide machten ihre Sache im Mittelfeld ordentlich. Der 31-Jährige war die ruhige Anspielstation und Ausführer fast aller Standards, Eisfeld bringt Ordnung ins RWE-Spiel.

Eine Ordnung, die die Rot-Weissen vom Anpfiff weg besaßen, die die Anfangsphase in diesem Abstiegsduell klar beherrschten. „Wir hatten eine gute Struktur im Spiel, gefühlt auch die Kontrolle und kriegen dann mit der ersten Chance vom Gegner gleich das 1:0“, resümierte Eisfeld resigniert. Wieder einmal habe der letzte Punch im Angriff gefehlt. „Aus der Überlegenheit hat man normalerweise drei, vier, fünf Hochkaräter - wir hatten gefühlt eine halbe“, lautete seine bittere Erkenntnis und auch das Fazit: „Wir müssen uns in beiden Boxen verbessern, um Spiele zu gewinnen.“

firo :  08.12.2024
Fussball, Fußball, Saison 2024/2025, 24/25
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RWE RW Essen Rot Weiß - TSV 1860 München
Positionswechsel: Im nächsten Spiel rückt wohl wieder Ahmet Arslan in den Vordergrund - und Eisfeld bleibt zurück. © Jan Fromme/firo Sportphoto | Jan Fromme

Erschreckend, wie abgemeldet die Essener Stürmer, allen voran Leo Vonic, in diesem nicht gerade hochklassigen Duell waren; gegen Gastgeber, die in der ersten Halbzeit völlig verunsichert auftraten. Auch Osnabrücks Geschäftsführer Michael Welling konstatierte später, dass man sich über einen Rückstand zur Pause nicht hätte beschweren dürfen. Der Mittelfeldroutinier, immer ein Mann offener Worte, die auch Gewicht haben, machte sich so seine Gedanken über das leidige Sturmproblem: „Leo ist ja mehr so ein spielender Stürmer, was uns fehlt, ist ein Brecher, der mit Wucht in der Box rangeht. Es ist immer einfacher, wenn man von außen so jemanden mit der Flanke suchen kann.“

Moussa Doumbouya bringt eine gewisse Wucht mit

Dies von einem Moussa Doumboya zu erwarten, wäre nach seiner langen Verletzungspause sicherlich ungerecht, aber Thomas Eisfeld hegt da zumindest für die Rückrunde einige Hoffnungen in den bulligen Angreifer: „Er wird ein bisschen brauchen, trotzdem ist es ein Spieler, der so eine gewisse Wucht auch mitbringt. Aber es ist manchmal nicht nur die Wucht, sondern der letzte Ball. Ich hatte in der zweiten Halbzeit auch so eine Aktion, wo ich den Ball auf Ramien Safi etwas zu weit durchstecke. Eigentlich müssen wir aus solchen Situationen viel mehr Torchancen kreiieren“, meint er selbstkritisch.

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Viel Arbeit, auch für Neu-Trainer Uwe Koschinat, der versucht hatte, der Mannschaft neue Energie mit auf den Weg zu geben und für den nun die wichtige Heimpremiere gegen den nächsten Abstiegskonkurrenten VfB Stuttgart II ansteht. Extrem wichtig, wie auch Eisfeld findet: „Das nächste Spiel ist brutal wichtig, wir spielen zu Hause, das ist ein Sechs-Punkte-Spiel. Jeder kann die Tabelle lesen, mit einem Sieg können wir vorbeiziehen, das muss auch das klare Ziel sein. Tatsächlich bin ich auch guter Dinge, denn man hat gesehen, dass wir als Einheit aufgetreten sind und eine gute Energie in der Mannschaft hatten.“

Arslan und Müsel werden wohl wieder zurückkommen

Ob mit oder ohne ihn, das wird die kommende Trainingswoche zeigen, Arslan und Müsel werden wohl wieder ins Team zurückkehren, Eisfeld einen Schritt zurück machen. Alles in Absprache mit dem neuen Coach, der aber schon in den ersten Tagen andeutete, dass er „ein Freund von erfahrenen Spielern“ sei. Der bald 32-Jährige gibt sich da keinen Illusionen hin: „Ich habe im letzten Jahr ein offenes Gespräch mit Marcus Steegmann geführt, auch letzte Woche ein offenes und ehrliches Gespräch mit dem Trainer. Es ist halt so, dass ich eine gewisse Krankengeschichte habe und es fällt mir dann teilweise schwer, auch über 90 Minuten zu gehen. Gar nicht unbedingt konditionell, sondern aufgrund der Kniegeschichten, die ich hatte. Der Trainer weiß es, die Verantwortlichen wissen es - deswegen ist alles geklärt.“

Aber, auch das wissen alle: Egal, ob Thomas Eisfeld, 20, 60 oder 80 Minuten Spielzeit erhält - er wird immer sein Bestes für Rot-Weiss geben.

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