Aue. Rot-Weiss Essen kassiert eine vermeidbare 1:2 (0:2)-Niederlage bei Erzgebirge Aue und verliert Lucas Brumme. Nach dem Spiel ist der Ärger groß.
Das Spiel war gerade abgepfiffen im Erzgebirgsstadion, da lief Lucas Brumme mit schnellen Schritten auf Schiedsrichter Felix Weller zu, um sich zu beschweren. Nach Ansicht des erbosten Linksverteidigers von Rot-Weiss Essen wurde die Drittliga-Partie am Sonntagabend bei Erzgebirge Aue zu früh abgepfiffen. Weller gefiel das offensichtlich überhaupt nicht und zeigte dem Essener die zweite Gelbe Karte - in der Summe Gelb-Rot. Es war der aus Essener Sicht niederschmetternde Schlusspunkt eines Spiels, in dem RWE eine vermeidbare 1:2 (0:2)-Niederlage kassierte.
Eine Woche nach dem furiosen 4:0-Heimsieg gegen Energie Cottbus verpasste es der Revierklub, nachzulegen und vor der Länderspielpause für Entspannung zu sorgen. So bleibt es eine nervenaufreibende Saison, in der der letztjährige Aufstiegskandidat um den Klassenerhalt bangen muss. Nach der Pleite in Aue rutschten die Essener bedrohlich nah an die Abstiegsränge heran. Nur ein einziges Tor sicherte RWE am Sonntagabend Platz 16 gegenüber der U23 des VfB Stuttgart.
Rot-Weiss Essen: Großer Frust nach Pleite bei Erzgebirge Aue
Der Frust war entsprechend groß im Essener Lager, auch über den Platzverweis für Leistungsträger Brumme, der beim nächsten Heimspiel gegen den SV Sandhausen (23.11., 14 Uhr) fehlen wird. RWE-Spielmacher Ahmet Arslan hatte überhaupt kein Verständnis für die Entscheidung des Schiedsrichters. „Das sind Emotionen, ich weiß nicht, ob die Schiedsrichter schon mal Fußball gespielt haben. Das gehört zu diesem Spiel dazu. Wenn man uns das nehmen will, können wir mit Fußball aufhören.“
Letztlich mussten sich Arslan und seine Kollegen nach dem Spiel im eiskalten Erzgebirge auch an die eigene Nase fassen. Die Gäste ließen in der ersten Halbzeit die Leidenschaft des Cottbus-Spiels vermissen und wurden von sehr effektiven Gastgebern gandenlos bestraft. Pascal Fallmann (13.) und Marvin Stefaniak (44.) nutzten zwei grobe Unachtsamkeiten in der Essener Defensive. Es waren die einzigen guten Chancen der Veilchen in einem ausgeglichenen ersten Durchgang.
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Vor dem 0:1 rutschte Brumme der Ball durch, beim zweiten Gegentor kurz vor der Halbzeit blieb Eric Voufack nach einer Flanke einfach stehen und ließ Stefaniak zum vorentscheidenden 0:2 aus RWE-Sicht einköpfen. „Wir haben das einfach nicht konsequent verteidigt. In den entscheidenden Situationen waren wir nicht da, das darf einfach nicht sein“, klagte Dabrowski.
RWE-Chancenwucher in der zweiten Halbzeit
Anders als vor zwei Wochen in Rostock gaben sich die Essener nicht auf und zeigten im zweiten Durchgang immerhin eine Reaktion. Dabrowski brachte Thomas Eisfeld für den schwachen Voufack ins Spiel und stellte auf eine Viererkette um. Die Essener drängten und erspielten sich zahlreiche hochkarätige Chancen, die jedoch allesamt kläglich vergeben wurden. Zweimal scheiterte Leonardo Vonic (55., 68.), in der 83. Minute schoss Arslan den Ball am leeren Tor vorbei. Sein Anschlusstor in der dritten Minute der Nachspielzeit kam viel zu spät.
„Wenn wir solche Möglichkeiten nicht nutzen, dann reicht es am Ende nicht. Das ist das Enttäuschende und letztlich das, was uns auf der Stelle treten lässt“, fasste ein frustrierter Dabrowski zusammen.
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Trotz der Leistungssteigerung im zweiten Durchgang waren die rund 300 mitgereisten Essener Fans mächtig bedient. Nach der Niederlage ging es für die RWE-Profis zum Rapport in die Kurve. Mehrere Minuten tauschten sich die Anhänger und die Spieler aus. „Die Fans haben uns klar gesagt, was sie denken und das ist auch nachvollziehbar. Die fahren an einem Sonntag fast acht Stunden und sehen dann so eine Halbzeit“, zeigte RWE-Routinier Arslan Verständnis für die wütenden Anhänger.
Rot-Weiss Essen steht wieder mächtig unter Druck
So gehen die Essener mit einer herben Enttäuschung in die Länderspielpause. Danach geht es für RWE in der 3. Liga am 23. November mit einem Heimspiel gegen den neuen Tabellenführer SV Sandhausen weiter. Dann wird an der Hafenstraße wieder Druck auf dem Kessel sein. Eine neue Erfahrung ist das für Rot-Weiss Essen in dieser bisher enttäuschenden Saison nicht.
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