Essen. Rot-Weiss Essen hat die Pflicht im Niederrheinpokal erfüllt. Beim 2:0-Sieg in Hilden tut sich RWE lange schwer. Trainer Dabrowski übt Kritik.

Christoph Dabrowski konnte wieder lächeln, als er nach dem Schlusspfiff vor die Mannschaftskabine trat, um über das Pokalspiel von Rot-Weiss Essen beim Oberligisten VfB Hilden zu sprechen, das der Drittligist mit 2:0 (0:0) für sich entscheiden konnte. Das Geschehen auf dem Rasen hatte beim RWE-Trainer zuvor wenig Begeisterung ausgelöst. So erfreute sich Dabrowski an den reinen Fakten: „Wir sind eine Runde weiter. Mund abwischen und weiter geht‘s.“

Es war nicht der Spielverlauf, den sich der Titelverteidiger vor knapp 2000 Zuschauern am Bandsbusch erhofft hatte. Die Essener machten das Spiel, ließen bis auf einige Versuche aus der Distanz keine Chancen des Fünftligisten zu, waren aber nicht in der Lage, ausreichend Torgefahr zu erzeugen. „Wir haben es lange nicht geschafft, in Führung zu gehen, weil wir im vorderen Drittel nicht zwingend genug waren. Dann wird es halt zäh“, befand Dabrowski.

RWE-Stürmer Manuel Wintzheimer erlöst Rot-Weiss Essen im Niederrheinpokal

Als sich einige Essener schon fast mit dem Gedanken an eine Verlängerung angefreundet hatten, war es Stürmer Manuel Wintzheimer, der die Gäste mit seinem ersten Pflichtspieltor für RWE erlöste. Die Leihgabe vom 1. FC Nürnberg traf in der 77. Minute mit links aus der Drehung. Ahmet Arlsan sorgte per Elfmeter für den Endstand (90.). Wintzheimers Treffer ebnete den Weg ins Viertelfinale. Der 25-Jährige erhielt auch ein Sonderlob seines Trainers. „Er ist gut drauf und macht auch die Bälle super fest. Deswegen ist er auf einem guten Weg.“

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Manuel Wintzheimer (M.) hat Rot-Weiss Essen im Niederrheinpokal zum Sieg geschossen.
Manuel Wintzheimer (M.) hat Rot-Weiss Essen im Niederrheinpokal zum Sieg geschossen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Auf diesem sind Joseph Boyamba und Ramien Safi aktuell nicht. Beide Essener Flügelspieler enttäuschten gegen den Oberligisten und wurden ausgewechselt. Safi musste beim Stand von 0:0 für U19-Spieler Mamadou Barry Platz machen. Ein deutliches Zeichen des Trainers, dass er mit der Leistung des Sommer-Zugangs nicht einverstanden war. Auch Boyamba, der erst spät vom Zweitligisten SV Elversberg geholt wurde, ist noch nicht die erhoffte Verstärkung für den offensiven Flügel. Gegen Viktoria Köln blieb der 28-Jährige ohne Einsatz, im Pokal konnte er seine Chance nicht nutzen und wurde nach 63 Minuten ausgewechselt. Noch ist es RWE auf diesen Positionen nicht gelungen, die Abgänge von Marvin Obuz und Isaiah Young aufzufangen. Die möglichen Alternativen Kelsey Owusu und Robbie D‘Haese sind zudem seit Wochen verletzt.

Rot-Weiss Essen: „Das ist die Erwartungshaltung“

Namen wollte Dabrowski nach dem Pokalspiel in Hilden im Zuge seiner Analyse nicht nennen, Safi und Boyamba dürften sich jedoch angesprochen fühlen. „Wir haben in der zweiten Halbzeit auf eine Dreierkette umgestellt, weil ich mehr Spieler vorne reinbringen wollte. Deswegen haben wir dann mit zwei Achtern und zwei Stürmern gespielt. Aber dann braucht man Außen auch die Tiefe. Die müssen auch mal vorbeikommen im Eins-gegen-Eins und Tiefenläufe anbieten. Das ist die Erwartungshaltung. Es muss ja auch die Erwartung von den Jungs sein, sich hier Vertrauen zu holen, auch wenn es nicht einfach war.“

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