Essen. Der Kölner Trainer hatte nach der Spielerkarriere seine erste Station als Manager bei Rot-Weiss Essen. Bei RWE gibt es dazu noch einige Ex-Kölner.
Der Ligabetrieb in der 3. Liga legt nach diesem Wochenende wieder eine kleine Länderspielpause ein, aber bei Rot-Weiss Essen wird dennoch keine Langeweile aufkommen: An diesem Samstag findet das Heimspiel gegen den Tabellenfünften Viktoria Köln (14 Uhr, Hafenstraße) statt, nächste Woche Sonntag folgt die von einigen mit Spannung erwartete Jahreshauptversammlung in der Messe Essen. RWE rangiert nach acht Spieltagen nur einen Zähler über dem Abgrund - da könnte ein Heimsieg die Stimmungslage maßgeblich beeinflussen.
„Die Fokussierung geht immer auf das nächste Spiel. Und natürlich würde es uns gut tun, das Spiel zu gewinnen zu Hause; für das Gefühl, für den weiteren Weg - und dafür versuchen wir alles zu tun“, mag RWE-Trainer Christoph Dabrowski gar nicht an die Folgewirkung einer Niederlage und an ein weiteres Abrutschen in der Tabelle denken.
Mit Viktoria Köln kommt die Mannschaft mit dem Burggraben nach Essen. Im Vorjahr hatte das Team von Ex-RWE-Manager Olaf Janßen noch die drittmeisten Gegentore zu verzeichnen, daran hat man nach der Saison extrem gearbeitet und es zum Hauptthema gemacht. Ergebnis: Zusammen mit Tabellenführer SV Sandhausen haben die Kölner nur sieben Gegentore in acht Partien kassiert. Man lässt wenig Torchancen zu und arbeitet extremst intensiv gegen den Ball.
„Ich habe da viele tolle Menschen kennen gelernt, auf die ich mich besonders freue“
Und das, obwohl man zum Saisonende ja seinen Kapitän und Abwehrchef verloren hat: Michael Schultz verrichtet jetzt seinen Dienst an der Hafenstraße und feiert ebenso ein Wiedersehen mit den alten Kameraden wie Marcus Steegmann. Auf das Treffen mit den beiden Ex-Kölnern freut sich Viktoria-Trainer Olaf Janßen ganz besonders: „Die Hafenstraße war ja nach meiner Spielerkarriere meine erste Station, damals noch als Manager. Ich habe da viele tolle Menschen kennengelernt, auf die ich mich besonders freue. Michael Schultz war ja unser Kapitän und ein ganz wichtiger Spieler bei uns. Und mit Marcus Steegmann habe ich ja viele Jahre zusammengearbeitet, nun wollte er den nächsten Schritt bei einem großen ambitionierten Klub in führender Position gehen.“
Dem Verein RWE wünscht Trainer Janßen nur das Beste
Dem Verein Rot-Weiss Essen wünscht Janßen also nur das Beste - aber sie sollen erst nach der Länderspielpause damit beginnen. Natürlich hat er die momentanen Probleme und die eher magere Punkteausbeute beim kommenden Gegner mitbekommen. „Ich schätze Dabro sehr, sie haben dort ganze Arbeit geleistet und gehören zu den interessantesten Mannschaften mit Ball in der Dritten Liga. Rot-Weiss spielt extremst variabel, darauf bekommt man schwer Zugriff, ihre Gegner stehen immer unter Stress“, so sein Urteil.
Und woher kommt dann die eher bescheidene Punkteausbeute? Janßen: „In beiden Strafräumen haben sie bislang zu viel liegen gelassen oder zugelassen. Aber am Ende gehört es zu einer Entwicklung einer Mannschaft, die geht auch nicht von heute auf morgen. Da bin ich mir sicher, dass Essen noch viele Punkte holen und in der Tabelle noch weiter nach oben kommen wird, wenn sie so weiter machen.“
Der Respekt auf Seiten der Rot-Weissen ist groß
Aber auch der Respekt auf Seiten der Essener ist groß. „Viktoria hat nach dem Umbruch einen sehr guten Start hingelegt. Olaf Janßen bekommt es immer wieder hin, eine Mannschaft mit einer Spielidee zu formen. Sie haben eine hohe Aktivität gegen den Ball, versuchen hoch zu pressen. In vielen Spielen hatten sie das Momentum auf ihrer Seite. Wir erwarten ein sehr intensives Spiel, wo der Gegner auch spielerische Lösungen gegen uns suchen wird, darauf sind wir vorbereitet“, so Kollege Dabrowski.
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Erschwerend kommt für die Gastgeber hinzu, dass sich im Lazarett unter der Woche wenig geändert hat. Kelsey Owusu, Thomas Eisfeld, Ekin Celebi, Moussa Doumboya und Robbie d‘Haese sind weiter im Verletztenstand, sodass sich die Startelf fast schon wieder von alleine aufstellt. Obwohl: In Mannheim versuchten es in die Essener in der Schlussphase mit Vonic und Wintzheimer gemeinsam im Angriff. Eine Option für das Heimspiel? „Wir wollten damit in Mannheim mit der Doppelbesetzung mehr Torgefahr in der Box ausstrahlen - aber da gehts darum, die vorletzte Aktion so vorzubereiten, dass wir auch in die Zielbälle reinkommen. Für morgen haben wir uns natürlich auch wieder was überlegt“, deutet Dabrowski an.
Beim letzten Aufeinandertreffen in Essen spielten die Gastgeber so dominant auf, dass selbst Olaf Janßen hinterher ins Schwärmen geriet. Und diesmal? Der RWE-Coach: „Ich hoffe auf jeden Fall, dass er mir auch diesmal zu drei Punkten gratuliert, dann wäre ich ein sehr glücklicher Trainer. Ich weiß noch nicht genau, was für ein Spiel auf uns wartet, aber es wird hin und hergehen - hoffentlich mit dem besseren Ende für Rot-Weiss Essen.“
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