Essen. Die Klubführung von Rot-Weiss Essen wird während des Köln-Spiels scharf kritisiert. Draußen gibt es Danksagungen an Marcus Uhlig. Ein Kommentar.
Die eigentliche Überraschung nach dem erhofften Heimsieg von Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen gegen Viktoria Köln gab es anschließend vor dem Stadion am Bierstand. Großes Hallo! Denn: Marcus Uhlig war zu Besuch, in Begleitung seiner Lebensgefährtin - auch glühender RWE-Fan. Es war das erste Livespiel für den ehemaligen RWE-Vorsitzenden nach seinem Vereinsabschied. Uhlig - der Glücksbringer. Immer wieder musste er das Gespräch unterbrechen, weil Fans vorbeischauten, ihm die Hand reichten und einfach nur Danke sagen wollten dafür, „was Sie für den Verein geleistet haben.“ Manchmal merkt man erst, was fehlt, wenn es nicht mehr da ist. Der ehemalige RWE-Boss nahm die Lobeshymnen sichtlich bewegt entgegen.
Rot-Weiss Essen: Uhlig nach dem Spiel ging ins Hafenstübchen
Anschließend ging es für die beiden tatsächlich noch - ins Hafenstübchen! Die „Gefahr“, dass Uhlig dort auf seinen Nachfolger trifft, tendierte gegen Null. Marc-Nicolai Pfeifer blieb unsichtbar beim Spiel am Samstag, war aber dennoch irgendwie präsent. Das Fußballvolk auf allen vier Seiten nutzte das Spiel zu einer Protestkundgebung, wie man sie an der Hafenstraße lange nicht erlebt hat, die Fans machten ihren Frust auf Plakaten öffentlich, über Vereinsführung und Aufsichtsrat.
„Amateure am Ruder“, meinten die einen, andere wünschten sich vom Aufsichtsrat „Kontrollfunktion statt Vetternwirtschaft“, ein Einzelner wurde sogar als „Die Größte ICH Gmbh“ verspottet. Starker Tobak - keine Frage, es gärt an allen Ecken und Enden im Verein, eine Woche vor der Jahreshauptversammlung. Wie schrieb dieser Tage jemand in einem Kommentar unter einem Artikel: „Welling, Uhlig, die ehemaligen Vereinsvorsitzenden, haben dem Verein ihren eindeutigen Stempel aufgedrückt.“ Jetzt, unter neuer Leitung, leide der Traditionsklub unter Profillosigkeit.
Rot-Weiss Essen: Die JHV verspricht Spannung
Spätestens der unrühmliche Abgang von Vereinsgönner und ehemaligem Finanzvorstand Sascha Peljhan ist vielen übel aufgestoßen. Die Fans an der Hafenstraße hatten schon immer ein feines Gespür dafür, wer große Reden schwingt - und wer einfach nur macht. Der Wunsch nach einem echten Neuanfang im Verein, nach einer klaren Ausrichtung, nach Ergebnissen statt Worthülsen, er war noch nie so stark wie zur Zeit.
Das Spiel am Samstag, der 2:1-Sieg gegen Viktoria, war an Dramatik kaum zu überbieten. Die Jahreshauptversammlung nächsten Sonntag könnte noch spannender verlaufen.
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