Essen. Am Ende ein verdienter 2:1-Sieg für Bayer Leverkusen. Für die Essener war es dennoch eine gelungene Generalprobe vor dem Ligastart gegen Aachen.
Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen zog sich achtbar aus der Affäre: Eine Woche vor dem Ligastart bot das Team von Trainer Dabrowski in der Defensive eine starke Leistung und unterlag Bayer Leverkusen bei der Generalprobe knapp mit 1:2. Und gegen Alemannia Aachen zum Auftakt wird es sicherlich eine noch andere Offensivleistung geben.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski ließ die Elf beginnen, die mutmaßlich auch in der kommenden Woche beim Ligastart gegen Alemannia Aachen auf dem Spielfeld stehen wird, also wie zuletzt wieder mit der bewährten Dreierkette. Interessant wurde es auf der Auswechselbank, mit der Nummer 24 ein alter Bekannter: Sandro Plechaty tauchte da als Gastspieler auf. Und die Anzeichen verdichten sich, dass dies nicht beim einmaligen Gastspiel bleiben wird.
Gegen Rot-Weiss Essen: der Deutsche Meister ohne seine neun Nationalspieler
Der Deutsche Meister kreuzte ohne neun Nationalspieler an der Hafenstraße, hatte dennoch genug Qualität im Gepäck. Die Bayer-Spieler zeigten ihre hochfeine Technik, Rot-Weiss versammelte sich rund um den eigenen Strafraum und wollte erst einmal das eigene Tor sichern. Die einstudierte Spieleröffnung von Torhüter Golz aus mit kurzem Flachpass funktionierte reibungslos.
Die Leverkusener ließen es geruhsam angehen und legten sich den Drittligisten zurecht. Als Martin Terrier aus halblinks abzog, klärte Golz mit dem Fuß (7.). Zwei Minuten später wurde es noch gefährlicher, als Amine Adli die Kugel mit der Hacke Richtung RWE-Tor streichelte, den linken Pfosten aber haarscharf verfehlte. Auf der Gegenseite gab es vereinzelte Konterchancen, und in der 20. Minute sogar eine große Möglichkeit: Ekin Celebi, der sich auf der linken Seite oft gut in Szene setzen konnte, flankte nach innen, ein Leverkusener Verteidiger spielte Ramien Safi den Ball genau in die Füße. Der Neuzugang setzte einen Schlenzer knapp am rechten Torkreuz vorbei.
Rot-Weiss Essen - Bayer Leverkusen: Boniface stellt Alonso ins Kinderkarussell
Danach spielten wieder nur noch die Gäste. Der bullige Victor Boniface stellte auf der Torauslinie Rios Alonso ins Kinderkarussell und spielte ihn auf dem Bierdeckel mit der Sohle aus - Szenenapplaus. In der 38. Minute konnte sich der RWE-Keeper noch einmal auszeichnen: Den genau getimten Kopfball von Edmond Tapsoba lenkte er reaktionsschnell über die Latte (38.). Als das Dabrowski-Team schon den Teilerfolg zur Pause verbuchen wollte, schlugen die Leverkusener doch noch zu: Eine Flanke lenkte Lucas Brumme gefährlich nach innen, wo sich Golz und Rios Alonso bei der Abwehrarbeit nicht einig wurden, Nathan Tella war der Nutznießer und schob ein ins verwaiste lange Eck: 0:1 (45.)
Unverändert kamen die Rot-Weissen auf den Rasen, an den Kräfteverhältnissen änderte sich auch nichts. Das weiße Ballett baute in aller Seelenruhe seine Angriff auf, die Roten verteidigten aufmerksam und aufopferungsvoll. Nur mit dem Toreschießen wollte es beim Team von Xabi Alonso nicht so recht klappen: Nach einer weiten Flanke verschätzte sich beim Hochspringen der sonst sichere Tobias Kraulich, Tella dahinter konnte durchstarten, setzte den Schuss aber knapp neben den linken Pfosten (56.).
Rot-Weiss Essen - Bayer Leverkusen: Brumme fehlte am Ende im Abschluss die Kraft
Auf der Gegenseite waren die RWE-Fans für jede gelungene Offensivaktion dankbar: Brumme ging ins lange Laufduell mit Kossonou, am Ende fehlte dem Essener die Kraft beim Abschluss - keine Mühe für den eingewechselten Mates Kovar (61.). Zwei Minuten eine Schrecksekunde, als der Essener nach einem Pressschlag liegenblieb - und die Leverkusener unbeirrt weiter spielten, da war es vorbei mit der Gastfreundschaft auf den Rängen. Nach 63 Minuten wechselte Alonso gleich Sechs auf einen Streich, nun versuchte sich Patrick Schick als Sturmspitze.
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Auch Dabrowski wechselte nach 69 Minuten aus, darunter auch Sandro Plechaty, mit Sprechchören wurde der alte (neue?) Spieler empfangen. Sie alle kamen rechtzeitig zum 2:0 der Leverkusener: Flanke von links, der eingewechselte Schick bekam soeben die Fußspitze an den Ball - und Golz schaute verdutzt dem Ball hinterher, der ins lange Eck trudelte (71.). Aber Rot-Weiss wehrte sich, kam jetzt mehr zu Kontern, auch bedingt, weil die Leverkusener fast eine neue komplette Elf aufs Feld geschickt hatten. Als Brumme butterweich flankte, nahm ihn Safi volley und streifte die Oberkante der Latte (78.).
Rot-Weiss Essen - Bayer Leverkusen: Vonic erzielt den Anschlusstreffer
Und dann hatte Leo Vonic die große Chance zum Achtungstreffer: Mustergültig bedient von Thomas Eisfeld machte er den berühmten Haken zu viel - vorbei die Gelegenheit (84.). Aber Vonic ließ nicht locker: Herrlich vom eingewechselten Dion Berisha bedient, zog der Mittelstürmer ab und knallte die Kugel ins lange Eck: 1:2 (89.) - ein schöner Abschluss!
RWE: Golz, Celebi (69. Plechaty), Kraulich (69. Kourouma), Schulz, Rios Alonso, Voufack (90. Gedikli), Kaparos (69. Eisfeld), Müsel (79. Swajkowski), Brumme (79. Kaiser), Vonic, Safi (79. Berisha).
Tore: 0:1 Tella (45.), 0:2 Schick (71.), 1:2 Vonic (89.).
Zuschauer: