Essen. Nach dem 1:4 findet der Kapitän von Rot-Weiss Essen klare Worte. RWE steht jetzt vor harten Aufgaben und schon nach zwei Spieltagen unter Druck.

Aus Vorfreude wurde Enttäuschung: Rot-Weiss Essen verlor am Freitagabend unter Flutlicht vor 7000 Fans an der Hafenstraße gegen den SV Straelen. Nach dem 0:2 verkürzte Sandro Plechaty zwar, aber die Hoffnung hielt nur kurz. Am Ende stand ein deutliches 1:4. Straelen schießt RWE ab. Entsprechend war die Stimmung unter den Rot-Weissen.

Einen Schlag (oder gleich vier) „in die Fresse“ spürte Trainer Christian Neidhart, Kapitän Dennis Grote meinte: „Das würde ich so unterstreichen. Das war alles andere als das, was wir uns vorgestellt haben.“

Was RWE sich vorgestellt hatte, beschrieb Abwehrchef Daniel Heber so: „Wir wollten von Anfang geduldig sein, um dann irgendwann das Tor zu machen, gerade wenn Straelen sich hintenreinstellt. Das hat leider nicht funktioniert. Wenn man ein Gegentor unglücklich bekommt, dann versucht man irgendwie Torchancen zu kreieren“, beschrieb Heber den Spielverlauf. „Wir haben es probiert, aber kriegen dann das dritte, das vierte ...“

Rot-Weiss Essen: Die beste Abwehr der Liga wirkt instabil

Und dann fällt das dritte, dann das vierte ….: Rot-Weiss Essens Abwehrchef Daniel Heber und seine Kollegen kassierten am Freitag zu viele Gegentore.
Und dann fällt das dritte, dann das vierte ….: Rot-Weiss Essens Abwehrchef Daniel Heber und seine Kollegen kassierten am Freitag zu viele Gegentore. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Straelen nutzte seine Chancen eiskalt, ließ nichts liegen. Die Essener stellten sich gegen die Gegenstöße des SVS teilweise aber auch dilettantisch an. Grote: „Wir haben die Tore alle nach dem selben Muster bekommen, das ist viel zu einfach. Das kann einmal passieren, aber nicht in der Häufigkeit.“ Die Stabilität fehlte, so wirkte es, da wo vergangene Saison noch die beste Abwehr der Liga stand, die gerade an der Hafenstraße kaum zu bezwingen war.

Für Dennis Grote war das aber kein Alarmsignal, der Kapitän meinte darauf angesprochen: „Das mag heute so ausgesehen haben, aber es ist auch so, dass es letzte Woche und in den Vorbereitungsspielen nicht der Fall war. Aber klar ist auch, dass wir so nicht auftreten können. In einem Heimspiel vier Tore zu kassieren, das ist bodenlos.“

Grote sieht RWE schon unter Druck

Im Fazit stimmte Kapitän Grote ein weiteres Mal dem Trainer zu: Man sei zwar „niedergestreckt“, aber habe ja schnell die Chance, Besserung zu zeigen: „Die Zeit wird reichen das aufzuarbeiten. Wir wollen am Mittwoch das wichtige Derby für uns entscheiden. Wir werden wieder fit sein und die Scharte von heute auswetzen.“

RWE hätte sich direkt an die Spitze setzen können, fährt jetzt allerdings angeknockt nach Wuppertal. Und am Wochenende kommt dann Fortuna Köln an die Hafenstraße, die Nummer drei hinter RWE und Preußen Münster in der Liga, so die allgemeine Meinung.

Ein hartes Programm, da war eine Niederlage gegen Straelen nicht eingeplant. Schon gar nicht so eine. Grote: „Es war klar, dass es auch heute kein Selbstläufer wird. Aber das haben wir uns anders vorgestellt. Jetzt gehen wir mit einem gewissen Druck in die nächsten zwei Spiele, aber den Druck machen wir uns auch selber. Die Punkte von heute müssen wir uns nächste Woche wiederholen.“