Essen. Rot-Weiss Essen kalkuliert mit 6500 Fans in den kommenden Heimspielen. RWE-Vorsitzender Marcus Uhlig gibt das Ziel von 6000 Dauerkarten aus.
Bei der digitalen Jahreshauptversammlung wurde nicht nur in die jüngere Vergangenheit geschaut, sondern der Blick auch nach vorne gerichtet. Die Vereinsverantwortlichen freuen sich jedenfalls schon jetzt auf die Rückkehr der Fans, die Planungen hierzu laufen auf Hochtouren.
„Unser Ziel wird es sein, nach Absprache mit den entsprechenden Behörden, zum Saisonstart wieder bis zu 6500 Zuschauer an der Hafenstraße begrüßen zu dürfen, und wir sind optimistisch, dieses zum Start auch hinzubekommen“, stellt RWE-Vorsitzender Marcus Uhlig in Aussicht. Entsprechend hoch sind die Ziele bei den Dauerkarten. Uhlig hält dabei die Zahl von 6000 für erreichbar, im Vorjahr waren es - bei ungewisser Corona-Lage - immerhin 5000. Und, als gute Nachricht für die Fans: „Unsere Preise bleiben stabil“, verspricht der RWE-Boss.
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Mit der Rückkehr der Fans verbindet der Vereinsvorsitzende aber auch eine Hoffnung. Immerhin hatte RWE auch nahezu ohne Zuschauer die Hafenstraße wieder zur Festung ausgebaut, von möglichen 60 Punkten blieben 56 daheim, eine stolze Bilanz. Aber Uhlig weiß eben auch, dass die „Wucht der Kulisse“ auch schnell zur Belastung werden kann, wenn es von Anpfiff weg mal nicht so läuft. „Lasst uns zeigen, dass es auch mit Zuschauern geht“, so sein Appell.
Kritik der RWE-Fans unter der Gürtellinie
Dass die leidenschaftlichen Fans nicht immer zimperlich mit ihren Spielern umgehen, das zeigte die jüngere Vergangenheit mal wieder im Fall Marco Kehl-Gomez. Nach dem Weggang des Kapitäns musste er sich in den sozialen Netzwerken Beleidigungen und sogar Bedrohungen durchlesen. „Ich freue mich auf die Rückkehr der Fans, aber lasst uns alle ein bisschen mehr Rücksicht aufeinander nehmen, da waren Anfeindungen unter der Gürtellinie dabei, die gehen gar nicht“, kritisierte auch Jörn Nowak.
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Der RWE-Sportdirektor hatte nicht nur sportliche Erfolge im Gepäck, sondern legte den Mitgliedern auch die Pläne für Investitionen in Steine offen. Neben einem zweiten kleineren Trainingsplatz am Stadion präsentierte er vor allem ein Großprojekt am Nachwuchsleistungszentrum Seumannstraße.
5,5 Millionen Euro für das NLZ Seumannstraße
Rund 5,5 Millionen Euro sollen da in den nächsten drei Jahren in die mittlerweile fast marode Anlage fließen, 1,8 Millionen übernimmt RWE durch einen Spender, die fehlenden 3,7 Millionen sollen aus dem Sporthaushalt der Stadt fließen. Uhlig und Nowak hatten jüngst dem Sportausschuss die Pläne vorstellen können und fanden dabei durchaus Gehör. Bis 2022 soll es auf dem Hauptplatz einen neuen Naturrasen mit kleiner Tribüne geben, bis 2023 wird das Gebäude mit einem Anbau modernisiert, bis 2024 folgt ein weiterer Kunstrasenplatz.
Vor allem das Gebäude hat eine Auffrischung bitter nötig, wer dort in einer Halbzeitpause mal die sanitären Anlagen aufgesucht hat, der weiß, wovon hier gesprochen wird. „Es gibt aktuell nichtmals eine Trainerkabine, wo man sich zum Gespräch treffen kann, auch bei einer Athletikhalle haben wir gegenüber den Top-NLZs Nachholbedarf“, bemerkt Nowak. Das sportliche Ziel ist klar: „Wir wollen wieder mehr Essener Jungs eine Heimat bieten und möglichst viele hoch zu den Senioren schicken“, so Nowak.
Darum sind Gelder immer willkommen, auch aus dem gemeinsamen Fanshop mit dem BVB am Limbecker Platz, hier hatten die jüngsten Dissonanzen ja für Kritik gesorgt. „Der Fanshop läuft sehr erfolgreich, wir haben dadurch unser Merchandising in drei Jahren verdoppelt. Zudem ist er unsere erfolgreichste externe VVK-Stelle. Und: Wir zahlen kein Miete und haben keine Personalkosten“, erteilt Uhlig einer Trennung eine Absage. Der Vertrag läuft ohnehin bis September 2022.
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