Essen. Rot-Weiss Essen und BVB U23 treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen und einem Rekord-Punktestand. Jetzt spricht wieder einiges für RWE.
Vor einigen Wochen hatte Christian Neidhart bereits gemutmaßt, der Regionalliga-Meister würde am Ende mit „deutlich über 80 Punkten“ ins Ziel einlaufen. Da lag der RWE-Trainer nicht schlecht mit seiner Prognose. Rot-Weiss steht da mit 81 Punkten nach 36 Spieltagen - eine stolze Ausbeute, die in normalen Jahren zum Titel gereicht hätte. Aber die Besseren sind die Feinde des Guten, Konkurrent BVB thront noch drüber - ein außergewöhnlicher Zweikampf, der offensichtlich bis zum bitteren Ende geführt wird.
Schade, dass er nicht parallel und zeitgleich ausgetragen wird. So können die Dortmunder nur zuschauen, wie RWE punktet und punktet, den fünften Sieg in Folge einfährt und einfach nicht locker lässt. Und nach der peinlichen 0:3-Heimniederlage der Aachener Alemannia gegen die Sportfreunde Lotte stehen die Aussichten nicht schlecht, dass Rot-Weiss gegen Aachen am kommenden Samstag eine Wachablösung an der Tabellenspitze herbeiführt.
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So werden aus Jägern dann wieder Gejagte. Im Endspurt der Liga zahlt sich für das Neidhart-Team aus, dass man bislang relativ blessurenfrei durch die stressige Spielzeit gekommen ist. Nun hat sich auch noch der langzeitverletzte Sandro Plechaty - rechtzeitig für den Endspurt - zurück gemeldet. RWE kann momentan in der Schlussphase immer noch von der Bank nachlegen, Steven Lewerenz zeichnet sich als Joker-Torjäger aus.
Auf den BVB wartet ein knüppelhartes Programm
Und der große Konkurrent? Der muss nun durch die Quarantäne tatenlos zuschauen, dann Ende des Monats sofort wieder seinen Rhythmus finden und ein straffes Spiele-Programm in wenigen Tagen durchprügeln. Dies alles zu überstehen, wird das Kunststück. „Wenn du heute nicht gewinnst, kannst du dich schon zum Horst machen, dann lachen die sich kaputt und liegen zu Hause auf dem Sofa“, atmete Neidhart in Wuppertal erleichtert auf.
Es wird sich noch zeigen, wer am Ende lacht.