Essen. Das Fernduell Rot-Weiss Essen gegen BVB U23 in der Regionalliga ist unterbrochen. Deshalb geht der Blick nicht nur aufs Derby gegen Wuppertal.

Aus dem mit Spannung erwarteten parallelen Fernduell mit Borussia Dortmunds U23 wird für Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen nun vorerst nichts. Die bekannten Corona-Fälle beim Spitzenreiter führten nun zur schnellen Absage der beiden Partien der Dortmunder an diesem Samstag in Rödinghausen und in der Woche darauf gegen Bergisch Gladbach – und auch die dritte Partie des BVB in der Woche danach in Straelen ist bereits jetzt gefährdet. Das darf das Team von Trainer Christian Neidhart aber nicht beeinflussen, schließlich haben die Essener an diesem Samstag beim Wuppertaler SV (14 Uhr) eine sehr hohe Hürde zu nehmen.

Dennoch beschäftigen die sich in Dortmund überschlagenen Ereignisse die Mannen von der Hafenstraße. Und ein gewisses Grummeln ist dabei nicht zu überhören: „Die Dortmunder trainieren wie auch wir unter Profibedingungen, die Spieler sind in drei Kabinen aufgeteilt, da fragt man sich schon, wie das alles zustande kommt“, wundert sich auch RWE-Trainer Christian Neidhart.

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Rot-Weiss Essen muss zuerst seine Hausaufgaben erledigen

Und die Verwunderung endet auch nicht an der von Dortmund gemeldeten Kaderliste von 22 Spielern, die Anfang der Woche dem Verband gemeldet wurden. RWE hat mal nachgezählt und kommt im Saisonverlauf auf insgesamt 27 eingesetzte Akteure. „Was ist aus den anderen geworden“, fragt sich nicht nur Neidhart. Warum dies von Relevanz ist, verdeutlichen die Statuten, wonach ein Verein am Spieltag antreten muss, wenn er noch über 15 gesunde Spieler im Kader verfügt. Bei neun infizierten oder in Quarantäne befindlichen BVB-Akteuren bleiben also aktuell noch 13 übrig…..

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Ungeachtet dessen tun die Essener aber gut daran, ihre Hausaufgaben zu erledigen. „Das Einzige, was wir beeinflussen können, ist weiterhin unsere Spiele zu gewinnen und weiter Druck aufzubauen“, schwört der RWE-Coach seine Spieler ein. Und wenn man es positiv sehen will, hat Rot-Weiss in den nächsten beiden Spielen die Möglichkeit, faktisch an den Borussen mit zwei Siegen vorbei zu ziehen, die sich dann plötzlich in der Rolle des Jägers wiederfinden würden.

Das Hinspiel-Ergebnis darf keine Rolle mehr spielen

Doch bis dahin gibt es viel tun, schon an diesem Samstag. Im Hinspiel waren die Wuppertaler mit 1:6 regelrecht demontiert worden, der Stachel der Schmach sitzt noch tief im Fleisch jedes Fans. „Das Ergebnis von damals interessiert heute nicht mehr, die Mannschaft, die da auf dem Platz stand, hat mit der heutigen WSV-Elf nichts mehr zu tun“, warnt Neidhart vor dem ewigen Rivalen, der bislang eine großartige Rückrunde gespielt hat.

Mit dem aus Velbert noch bestens bekannten und gegen RWE immer besonders giftigen Kevin Hagemann und Kevin Pires-Rodriguez haben die Gastgeber zwei ausgewiesene RWE-Experten in ihren Reihen, allerdings wird WSV-Torjäger Marco Königs in dieser Partie fehlen, der Verdacht auf Mittelfußbruch, zugezogen gegen Düsseldorfs U23 bestätigte sich zwar nicht, aber gegen Essen wird es für den mit acht Toren erfolgreichen Mittelstürmer noch nicht reichen.

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