Sotschi. Bei der vermutlich im 16. Jahrhundert in Schottland entstandenen Mannschafts-Sportart Curling versuchen zwei Teams mit jeweils vier Spielern auf einer Eisfläche ihre Spielsteine möglichst genau in einem Zielbereich zu platzieren. Gefragt ist millimetergenaue Präzisionsarbeit.
Jedes Spiel beim Curling besteht aus zehn Durchgängen ("Ends"), für die jedem Team insgesamt eine Spielzeit von maximal 73 Minuten zur Verfügung steht. Am Ende der Durchgänge sollen die 19,96 Kilogramm schweren, mit einem Griff versehenen Steine möglichst nah am Mittelpunkt der Zielzone (dem "Tee") liegen. Die Mannschaften sind immer abwechselnd an der Reihe, jeder Spieler setzt zwei Steine. Der erfahrenste Akteur, der "Skip", legt die Taktik eines Teams fest und spielt die letzten beiden Steine seiner Mannschaft. Das "End" gewinnt das Team, dessen Stein am nächsten zum Tee liegt. Alle Steine des siegreichen Teams, die dichter am Zentrum sind als der nächstgelegene Stein des Gegners, werden mit einem Punkt gewertet.
Von großer Bedeutung für die Taktik ist deshalb das "Recht des letztens Steins", denn dieser bringt meist die Entscheidung in einem "End". Immer die Mannschaft, die die vorherige Runde verloren hat, erhält das Recht im nächsten Durchgang den letzten Stein zu setzen. Gelingt es einer Mannschaft einen oder mehrere Punkte zu erzielen, obwohl sie nicht das Recht des letzten Steins hatte, spricht man vom "Stehlen".
Wischen mit einem Besen
Typisch für das auf rund 45 Meter langen und 5 Meter breiten Spielfeldern ("Sheet") ausgetragene Curling ist das Wischen mit einem Besen. Damit wird das Eis unmittelbar vor dem gleitenden Stein vorbereitet. Das Wischen erwärmt die Oberfläche des Eises und es bildet sich ein feiner Wasserfilm. Auf diesem können die Steine bis zu fünf Meter weiter rutschen.
Die zehn Damen und Herrenteams treten zunächst in einem Gruppenmodus jeder gegen jeden an. Die Medaillen werden jeweils ab dem Halbfinale im K.o.-System ausgespielt.