London. Zur Halbzeit der Sommerspiele in London sieht DOSB-Sportdirektor Bernhard Schwank Teile des deutschen Olympiaziels in Gefahr. Das deutsche Gesamtergebnis von Peking wird wohl nicht wieder erreicht werden.

"Es wird sehr, sehr schwer, die Anzahl der Goldmedaillen von 2008 noch zu erreichen. Platz fünf bleibt unser Ziel, aber vielleicht müssen wir am Ende mit Rang sechs oder sieben zufrieden sein", sagte der Sportdirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Schwank glaubt, zumindest zehn Goldmedaillen seien bis zum Ende der Spiele noch zu erreichen, die Gesamtzahl der 41 Medaillen von Peking (16 - 10 - 15) sei allerdings eher realistisch. "Zwar gab es Enttäuschungen vor allem im Schwimmen und Schießen. Doch in den Sportarten Kanu, Leichtathletik, Hockey, Gewichtheben oder Freiwasserschwimmen gibt es noch eine Reihe von Chancen."

Über mögliche Folgen wird erst nach dem Spielen gesprochen

Schwank will noch nicht über Konsequenzen aus dem schwachen Abschneiden einiger Sportarten reden. "Erst brauchen wir die Analyse. Es geht auch nicht nur darum, ob die Förderung intensiviert werden muss, damit die Sportart wieder stärker wird, oder andererseits sogar die Mittel gekürzt werden. Bei dieser Entscheidung muss die Qualität des Trainings im Vordergrund stehen."

Angesichts der finanziellen Anstrengungen in vielen anderen Ländern hatte Michael Vesper als Chef de Mission und Generaldirektor des DOSB bereits vor Olympia deutlich gemacht, dass die Mittel erhöht werden müssten, wenn Deutschland seine Position im Weltsport halten wolle. Schwank: "Wir haben bereits unseren klaren Bedarf deutlich gemacht. Aber das ist ein Thema für die Zeit nach dem Schlusspfiff." (sid)