London. Es sieht danach aus, als sollten die deutschen Schwimmer bei den XXX. Sommerspielen leer ausgehen. Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) wird deshalb weniger an Fördermitteln erhalten. Ein besseres Förderkonzept muss her. Außerdem muss die Stelle des Cheftrainers besetzt werden. Ein Kommentar.

Vor vier Jahren rettete Britta Steffen die Mannschaft des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) bei den Olympischen Spielen in Peking vor dem Untergang. Mit zwei Goldmedaillen polierte die Berlinerin die ansonsten schon klägliche Bilanz des deutschen Teams auf. Diesmal wird auch die schwächelnde Weltrekordlerin das deutsche Schwimmen nicht retten können.

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In der Vereinbarung des DSV mit dem Deutschen Olympischen Sport-Bund steht es eindeutig geschrieben. Zweimal Gold, zweimal Silber, zweimal Bronze muss das Team in London holen. Doch es sieht ganz danach aus, als sollten die deutschen Schwimmer bei den XXX. Sommerspielen leer ausgehen. Es wäre ein historisches Tief. 1952 in Helsinki sprang nur ein dritter Platz heraus, ganz ohne Edelmetall blieben sie zuletzt 1932. Damals war in dem Hamburger Brustschwimmer Erwin Sietas aber auch nur ein Deutscher am Start.

DSV wird weit weniger Fördermittel erhalten

Die verfehlte Ziel-Vereinbarung wird Konsequenzen haben. Der DSV wird in den nächsten Jahren weit weniger an Fördermitteln aus öffentlichen Mitteln erhalten. Natürlich wollen wir keine 16-jährigen Wunderschwimmerinnen wie in China, deren Leistungssprünge Zweifel aufkommen lassen. Doch es muss jetzt etwas geschehen.

Ein besseres Förderkonzept muss her und die seit Jahren vakante Stelle des Cheftrainers schnell wieder besetzt werden. Noch sind es zwei Jahre bis zu den Europameisterschaften in Berlin und vier Jahre bis zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Hoffentlich werden diesmal die richtigen Schlüsse gezogen. Der Achter kann ein Vorbild sein. Er war in Peking nicht im Finale und ist jetzt der strahlende Sieger.