Köln. Volle Breitseite für Ariane Friedrich: Nach Ulrike Nasse-Meyfarth hat nun auch Rainer Henkel, Ex-Ehemann von Olympiasiegerin Heike Henkel, die Nominierung der deutschen Hochsprung-Rekordlerin (2,06) für die Olympischen Sommerspiele in London (27. Juli bis 12. August) massiv kritisiert.
Rainer Henkel, bis 2001 mit der Olympiasiegerin von 1992 verheiratet, sagte dem Sport-Informations-Dienst (SID): „Die Nominierung von Friedrich ist ein Schlag ins Gesicht für andere Sportler, besonders für die, die in den letzten Jahren Medaillen bei EM und WM gesammelt haben, aber in diesem Jahr nur knapp gescheitert sind an der Norm.“
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Der frühere Schwimm-Weltmeister (1986 über 400 und 1500 m Kraul) weiter: „Nur weil Bach (DOSB-Präsident Thomas Bach, d. Red.) auf diese Art der Anbiederung steht, kann ich seinen Kommentar verstehen, dass Friedrich ein Wettkampf-Typ sei. Immerhin hat sie genau das Gegenteil bewiesen, nämlich die Leistung nicht abrufen zu können, wenn es darauf ankommt. Bei den letzten Spielen, bei der letzten WM und in diesem Jahr. Sie wurde immer nur geschickt hochgejubelt. Die letzten beiden Qualifikationschancen hat sie geschickt ausgelassen, um nicht noch mal ihre mangelhafte Leistung zeigen zu müssen.
„Schlag ins Gesicht für andere Sportler"
Henkel abschließend: „Wenn ich mir vorstelle, dass in ein paar Jahrzehnten von deutschen Hochspringern geschrieben und sie möglicherweise nur wegen ihres schrillen, völlig überdrehten und wenig angebrachten Auftretens in einem Satz mit Meyfarth und Heike Henkel genannt wird, dreht sich mir der Magen um. Ich wünsche allen deutschen Sportlern viel Erfolg und Friedrich eine korrekte Selbsteinschätzung.“
Die zweimalige Olympiasiegerin Ulrike Meyfarth (1972 und 1984) hatte am Vortag in einer Erklärung an den SID geäußert: „Ich habe kein Verständnis für die Nominierung von Ariane Friedrich. Nach ihrem dritten Platz bei den Europameisterschaften in Barcelona im Sommer 2010 hat sie bis heute keine Leistung und so auch die Qualifikationshöhe von 1,95 m für London nicht gebracht.“ Man könne dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und
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Friedrich „nur wünschen, dass weniger schrill colorierte Haare als vielmehr Leistungen die Olympia-Wildcard rechtfertigen und Farbe in den Hochsprung der Frauen bringen“.
Zwei andere Athleten seien zwar 2012 auch ohne Norm geblieben und nominiert worden: „Doch Speerwerfer Matthias de Zordo wurde 2011 immerhin Weltmeister und Kugelstoßer Ralf Bartels Hallen-Europameister.“ (sid)