Lausanne. Das IOC spendiert Impfdosen aus China für alle Olympiateilnehmer. Deutschland will nur auf Impfstoffe setzen, die hierzulande zugelassen sind.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat angekündigt, für die Athletinnen und Athleten der Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) und der Winterspiele 2022 in Peking Impfstoff in China zu kaufen. IOC-Präsident Thomas Bach erklärte, dass das Nationale Olympische Komitee Chinas bereit sei, dem IOC die Impfdosen zur Verfügung stellen.

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„Wir sind sehr dankbar über das Angebot. Das entspricht dem olympischen Geist der Solidarität. In diesem Sonne wird das IOC die Kosten für die Impfdosen der Athleten bei den Olympischen Spiele und der Paralympics in Tokio und Peking übernehmen“, erklärte Bach auf der 137. Session des IOC. Angaben zu den Mengen oder Kosten machte er nicht. In der Europäischen Union hat Impfstoff aus China bislang noch keine Zulassung erhalten.

Pro Athlet zwei weitere Impfdosen für die Bevölkerung

Darüber hinaus wird das IOC für jede Impfdose pro Athlet je zwei weitere Impfdosen finanzieren, die der Bevölkerung in dem jeweiligen Ausrichterland zur Verfügung gestellt werden sollen. „Diese Initiative ist ein weiterer Meilenstein für die Sicherheit der Olympischen und Paralympischen Spiele“, sagte Bach. Bisher seien laut Bach bereits „eine beträchtliche Anzahl“ von Olympia-Startern geimpft worden.

Der deutsche Sport begrüßte das Angebot generell. Gleichzeitig aber lehnte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) den Gebrauch für die eigenen Olympia-Athleten ab. Man wolle auf Impfstoffe setzen, die in Deutschland zugelassen sind.

DOSB hofft auf rechtzeitige Impfung in Deutschland

Das „besondere Hilfsangebot“ Chinas werde hoffentlich „in zahlreichen Ländern“ dazu beitragen, dass „Athlet*innen weltweit sicher und mit besserer Chancengleichheit nach Tokio und Peking reisen“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Für das deutsche Team hoffe man jedoch auf „die aktive Unterstützung unserer nationalen Politik“ und auf eine „rechtzeitige Impfung vor den Olympischen Spielen aus Impfstoffkontingenten, die in Deutschland zugelassen sind“, sagte Hörmann und ergänzte: „Somit hoffen wir zugunsten der Athlet*innen aus anderen Ländern, auf dieses Angebot verzichten zu können.“ (sid)