Essen. Deutschland sollte sich um die Ausrichtung Olympischer Spiele bewerben. Es gäbe mehr zu gewinnen, als nur ein großes Sportfest. Ein Kommentar.
Sollte sich Berlin um die Ausrichtung Olympischer Spiele bewerben? Selbstverständlich. Aber erst, wenn die da einen betriebsbereiten Internationalen Flughafen gebaut haben. Hach, manchmal machen sie es einem aber auch echt zu einfach.
Ganz im Ernst: Seit dem vergeblichen Versuch für Berlin 2000 haben die Deutschen jeden Anlauf, Olympische Spiele ins Land zu holen, in den Sand gesetzt. Warum also mit einem erneuten Versuch sich eine blutige Nase holen? Die Spiele sind teuer und verrottende Sportanlagen auf aller Welt Menetekel kommunalpolitischen Größenwahns.
Und dennoch wirken die Kritiker angesichts der aktuellen Bilder aus Pyeongchang merkwürdig kleingeistig, wenn man Athleten aus aller Welt, Konkurrenten zumal, nach einer Entscheidung sich herzlich umarmen sieht.
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Selbstverständlich wäre es fahrlässig, sich blind in eine gigantomane Show-Veranstaltung zu stürzen, aber stünde es dem Land der Dichter und Denker, das sich viel darauf einbildet, auch das Land der Tüftler und Techniker zu sein, nicht gut zu Gesicht, sich wenigstens der Herausforderung zu stellen?
Wenn Nordrhein-Westfalen es hinbekäme, ein gleichermaßen sparsames, nachhaltiges wie attraktives Konzept zu ersinnen, eines, das nicht nur die Granden des Internationalen Olympischen Komitees überzeugt, sondern auch die Menschen im Lande, dann würden wir viel mehr als ein großes Sportfest gewinnen. Wir wüssten wieder, wie man Flughäfen, Bahnhöfe oder Philharmonien – kurz die Zukunft – baut. Wir gewönnen Zuversicht.