Rio de Janeiro. Auch das Straßenrennen der Frauen wird von schweren Stürzen beeinflusst. Die Niederländerin Annemiek van Vleuten kommt in Führung liegend zu Fall.

Die auf Goldkurs liegende Niederländerin Annemiek van Vleuten ist am Sonntag knapp zehn Kilometer vor dem Ziel des olympischen Straßenrennens schwer gestürzt. Bei der schwierigen Abfahrt von der Vista Chinesa rutschte ihr bei einem Verbremser zunächst das Hinterrad weg, dann prallte sie mit dem Vorderrad auf die Bordsteinkante am Straßenrand, stürzte über den Lenker und lieb mit dem Rücken auf der Bordsteinkante zunächst regungslos liegen.

Laut Fernsehsender NOS war van Vleuten zunächst bewusstlos, kam bei dem furchterregenden Sturz aber weitgehend glimpflich davon. Sie habe einen Schock erlitten, hieß es unter Berufung auf den niederländischen Chef de Mission Maurits Hendriks. "Sie scheint okay zu sein", teilte der niederländischen Radsportverbandes HNWU mit.

"Ich habe sie liegen gesehen und war sehr geschockt", sagte Olympiasiegerin Anna van der Breggen über ihre Teamkollegin, "aber dann kam Emma Johansson (Silber, d.Red.) und sagte: 'Los, wir machen das für Annemiek!' Das hat mir geholfen, den Schalter umzulegen."

Das Straßenrennen der Frauen war bis zu diesem Zeitpunkt ohne schwerwiegende Zwischenfälle verlaufen, ganz im Gegensatz zum Rennen der Männer am Tag zuvor. Dabei hatte unter anderem der frühere Tour-de-France-Sieger Vincenzo Nibali aus Italien bei seinem Sturz einen Schlüsselbeinbruch erlitten. Nibali hatte zwölf Kilometer vor dem Ziel ebenfalls auf Goldkurs gelegen, auch er war in der technisch schwierigen Abfahrt von der Vista Chinesa gestürzt. (sid)