Essen. Am Sonntag endet das Referendum über eine Bewerbung Hamburgs für Olympia 2024. Die Bedenken der Bürger sind verständlich. Ein Kommentar.

Wenn am Sonntag das Referendum über die Bewerbung Hamburgs für die Sommerspiele 2024 endet, könnte es zu einem engen Ergebnis kommen. Eine Woche vor der Abstimmung der Hamburger Bürger waren laut Meinungsumfrage nur noch 56 Prozent für Olympia an der Elbe. Noch im Frühjahr hatten sich 64 Prozent für Sommerspiele in der Hansestadt ausgesprochen. Ein Selbstläufer wird die Wahl nicht. Das war spätestens nach der Ablehnung der Münchner für eine Bewerbung um die Winterspiele 2022 klar.

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Olympische Spiele haben in den vergangenen Jahren erheblich an Akzeptanz verloren. Doping-Skandale und Korruption haben die Glaubwürdigkeit des Sports erschüttert. Und es gibt immer mehr Bürger, die Milliarden-Ausgaben für 16 Tage Olympia für unangemessen halten, wenn gleichzeitig erhebliche Defizite in der Bildung oder Kindertagesstätten nicht behoben werden können. Selbst im Wintersport verrückten Norwegen entschieden sich die Osloer aus finanziellen Gründen gegen eine Bewerbung für 2022.

Terror von Paris sorgt für Sicherheitsbedenken

Hinzu kommen aktuell Sicherheitsbedenken nach den Attentaten von Paris. Die Ausgang der Wahl am Sonntag ist so noch ungewisser, aber eines ist klar: Ohne Wahl geht es nicht. Hamburg muss hinter Olympia 2024 stehen, erst dann kann die Stadt gegen Los Angeles, Paris, Rom und Budapest antreten.