Duisburg. Die Stimmen zum Spiel des MSV Duisburg gegen den SC Paderborn II. Auch bei Trainer Dietmar Hirsch überwiegt die Zufriedenheit.
Nach dem Spiel zwischen dem MSV Duisburg und dem SC Paderborn II stand natürlich die rote Karte gegen Linksverteidiger Can Coskun im Blickpunkt – und ihre Auswirkungen auf den Auftritt des Regionalliga-Spitzenreiters.
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Der eigentliche Mann des Abends wollte nichts sagen. Oder besser: Er durfte nichts sagen. Aus der Schiedsrichterkabine in den Katakomben der Schauinsland-Reisen-Arena verlautete, dass es kein Statement von Jan-Philipp Schöneseiffen geben werde. Der Grund: Der Westdeutsche Fußball-Verband hat seinen Unparteiischen öffentliche Erläuterungen im Rahmen eines Regionalligaspiels untersagt. Es konnte also nicht danach gefragt werden, was den Ausschlag dafür gegeben hatte, Can Coskun mit der glatten Roten Karte vom Platz zu werfen, statt es womöglich bei einer Verwarnung zu belassen. Transparenz und Mündigkeit sehen anders aus.
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
Alexander „Ali“ Hahn hatte derweil eine ganz klare Meinung zu dieser Frage. „Das war keine rote Karte. Die Paderborner wissen das, wir wissen das, nur der Schiedsrichter leider nicht“, sagte der MSV-Kapitän zu der Situation in der 50. Minute, die den Spitzenreiter genau in der Phase ausbremste, in der aus seiner Sicht die Wende zum Besseren hätte erfolgen können. „Wir sind gut aus der Halbzeit gekommen. Wenn Patrick Sussek den Ball dann richtig trifft, kann er den auch machen“, meinte Hahn zur Großchance direkt nach Wiederbeginn.
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Mit dem, was der MSV dann in Unterzahl ablieferte, konnte der Routinier dann allerdings wesentlich besser leben als viele der Fans, die ihr Team mit Pfiffen aus der Arena verabschiedeten: „Ich bin stolz auf die Jungs, auch wenn sich das jetzt kacke anhört.“ Hahns Meinung: Mit einem Mann weniger habe seine Mannschaft defensiv nichts mehr zugelassen, was gegen eine Mannschaft wie Paderborn keineswegs selbstverständlich sei: „Deshalb muss ich da ein Riesenlob aussprechen.“ Auch die erste Halbzeit sah er gar nicht so schlecht wie mancher andere: „Da sind uns schon ein paar Stafetten gelungen. Aber dann gab es nach 20 Minuten schon wieder die ersten Pfiffe.“
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Auch bei Trainer Dietmar Hirsch, der vorher „sehr, sehr guter Dinge“ gewesen war, dass seine Mannschaft ein „sehr, sehr gutes Spiel“ machen würde, überwog keinesfalls der Missmut. „Im Nachhinein bin ich mit dem Ergebnis zufrieden bis zur letzten Aktion. Das muss man, glaube ich, sein, wenn man so lange in Unterzahl spielt“, resümierte er. Seine Mannschaft sei, so Hirsch, „sehr fleißig“ gewesen und habe eine „gute Ordnung gegen den Ball“ gezeigt. Deshalb fiel sein Fazit auch grundsätzlich eher positiv aus: „Wir haben versucht, mutig zu spielen, sind taktisch sehr diszipliniert aufgetreten und haben nichts zugelassen, auch in Unterzahl. Nach vorn hätte es sicher zwingender sein können, da war die Box-Besetzung manchmal nicht gut. Aber wir waren eine Einheit auf dem Platz und können mit dem Punkt leben, von dem ich glaube, er hilft uns weiter.“
Zur roten Karte sagt Dietmar Hirsch: „Ich glaube, Can hat den Spieler gar nicht getroffen. Das hat er jedenfalls selbst gesagt. Ich weiß nicht, wie da die Regelauslegung ist, ob er ihn treffen muss für eine rote Karte. Aber ich finde das schon sehr hart.“
Leon Müller gab in der Schlussphase sein Comeback und war auch nicht unzufrieden: „Jeder hat sich reingeschmissen, wir haben auch wenig zugelassen.“ Zu seinen eigenen Perspektiven sagt der Defensivmann: „Ich bin wieder fit, war jetzt lang genug auf dem Platz. Alles weitere sehen wir dann.“