Spielberg/Hamburg. 2014 kehrt der Große Preis von Österreich nach elf Jahren Pause in den Rennkalender der Formel 1 zurück. Möglich gemacht hat es Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz, der die Rückkehr mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone aushandelte. Doch nicht jeder freut sich über den weiteren PR-Coup für Red Bull.
Österreich jubelt, der Brausehersteller Red Bull feiert seinen nächsten PR-Coup - und die Anwohner sind entsetzt. Die Formel 1 kehrt anscheinend schon im nächsten Jahr nach Österreich zurück. Elf Jahre nach dem bisher letzten Rennen in Spielberg, das Rekord-Weltmeister Michael Schumacher 2003 im Ferrari gewann, sollen Sebastian Vettel und Co. wieder in der Steiermark Gas geben. Allerdings schlagen die Anrainer der Strecke wegen der Lärmbelastung Alarm.
Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz haben sich aber bereits über eine Rückkehr des Grand Prix in den PS-Zirkus geeinigt. Das teilte Red Bull mit. Sollten die erforderlichen behördlichen Genehmigungen gewährleistet werden, würde das Rennen in Spielberg am 6. Juli 2014 stattfinden.
Niki Lauta zieht den Hut vor Red-Bull-Besitzer Mateschitz
"Das ist das Beste, was uns passieren kann. Diese weltweite Aufmerksamkeit ist für Österreich unbezahlbar. Ich habe immer wieder gehofft, dass die Formel 1 zurückkehrt. Dass es Wirklichkeit wird, liegt nur an Herrn Mateschitz", wird Ex-Weltmeister Niki Lauda in österreichischen Medien zitiert: "Es ist eine Riesenfreude, mir bedeutet das viel - immerhin habe ich das Heimrennen ja auch einmal gewonnen. Ganz Österreich sollte den Hut ziehen. Es ist ein Impuls für die Wirtschaft, er schafft Arbeitsplätze. Ich hoffe, alle wissen, was sie davon haben."
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Der frühere Ferrari-Pilot Gerhard Berger meinte: "Die Fans in Österreich warten seit vielen Jahren auf so etwas." Mehr Schlagzeilen schrieb der Getränkekonzern zuletzt wohl nur mit dem Weltraumsprung von Felix Baumgartner.
Strecke in Spielberg heißt seit 2011 "Red Bull Ring"
Nach dem bisher letzten Rennen im Jahr 2003 wurde die Strecke in Spielberg an Red-Bull-Gründer Mateschitz verkauft. Der Milliardär baute das Gelände in der Folge zu einem modernen Motorsportzentrum um. Im Mai 2011 wurde die Strecke als "Red Bull Ring" wiedereröffnet. Bislang fand der Große Preis von Österreich 26 Mal statt.
Österreich wäre neben den geplanten Rennen in New York (USA) und Sotschi (Russland) das dritte neue Rennen im prall gefüllten Formel-1-Kalender. Welcher Grand Prix dafür weichen muss, ist noch nicht klar.
Definitiver Rennkalender wird im Dezember beschlossen
Ecclestone erstellt nach seinen Verhandlungen mit den Streckenbetreibern einen vorläufigen WM-Kalender und legt seinen Vorschlag dann dem Motorsport-Weltrat des Automobil-Weltverbandes FIA vor, der diesen meistens absegnet. Ein erster Entwurf wird in der Regel im Spätsommer bekannt gegeben, die definitive Version wird dann im Dezember beschlossen. Zuletzt hatte Ecclestone immer wieder angedeutet, dass Fahrer und Mechaniker mehr als 20 Rennen pro Jahr verkraften könnten.
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Bereits vor einem Jahr wurde über eine Rückkehr des Grand Prix von Österreich spekuliert - als Ersatz für das Rennen in New York, das bereits 2013 stattfinden sollte, wegen Verzögerungen beim Bau der Strecke aber verschoben werden musste. Damals legte Ecclestone sein Veto ein, da die Infrastruktur in der Region den Ansprüchen in der Formel 1 nicht gerecht würde. Es habe unter anderem zu wenig Hotelbetten gegeben.
Anwohner wollen sich gegen den Grand Prix wehren
Die Betreiber der Rennstrecke in Spielberg wurden mit hohen Umweltauflagen belegt. Derzeit sind pro Renn-Wochenende nicht mehr als 25.000 Zuschauer auf dem Kurs zugelassen. Allerdings hat auch die DTM für ihr jährliches Gastspiel eine entsprechende Sondergenehmigung erhalten. Trotzdem wollen sich die Anwohner der Strecke anscheinend gegen den Grand Prix wehren. Die Lärmbelästigung sprenge jede Skala, meinte ihr Sprecher Karl Arbesser: "Die Grenzwerte werden nicht eingehalten, da versagt jeder Kontrollmechanismus."