Nürburg. Nach einem unplanmäßig langen Reifenwechsel hatte sich beim Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring am Red Bull von Mark Webber das rechte Hinterrad gelöst und einen Kameramann frontal getroffen. Ein Kommentar.

Vor einer Woche waren beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone gleich fünf Reifen in einem einzigen Rennen geplatzt. Es war Glück, dass es keine Verletzten oder Tote gab. Die Formel-1-Fahrer drohten mit einem Boykott für den Nürburgring, falls sich das lebensgefährliche Reifenchaos wiederholen sollte. Beim Großen Preis von Deutschland hielten die Reifen am Sonntag zwar, für Gefahr sorgten sie dennoch auf andere Weise.

Weil die Macher der Formel 1 sich durch viele Reifenwechsel während des Rennens mehr Spannung versprechen, herrscht in der Boxengasse öfter Hektik als aus technischen Gründen eigentlich nötig wäre. Bei einem dieser zahllosen Wechsel flog am Nürburgring ein Reifen von Mark Webbers Red Bull durch die Luft und traf einen Kameramann. Knochenbrüche und eine Gehirnerschütterung sind schlimm genug. Es war allerdings großes Glück im Unglück, dass der Mann nicht tödlich verletzt wurde.

Motorsport ist immer ein lebensgefährliches Geschäft. Der Preis der Show war schon immer entsprechend hoch. Die Frage heute lautet allerdings, wie lange diese Lebensgefahr noch durch das hausgemachte Reifentheater vergrößert wird.