Nürburgring. Unglück beim Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring: Beim Radwechsel unterläuft den Red-Bull-Technikern ein Fehler, der tödlich hätte enden können. Der Kamera-Mann hat Glück im Unglück.
Alles sah nach Routine aus: Mark Webber stand in der neunten Runde des Großen Preises von Deutschland zum Radwechsel an der Box. Die Mechaniker des Red Bull Teams gaben grünes Licht, der Australier fuhr los. Augenblicke später flog das rechte Hinterrad seines Wagens durch die Boxengasse und traf einen Kameramann.
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Keine Lebensgefahr
Der Mann blieb liegen, wurde zunächst ins Streckenhospital gebracht, kam von dort ins Bundeswehr-Krankenhaus nach Koblenz, und am Ende des Rennens lautete die Nachricht aus Koblenz: Gehirnerschütterung, Knochenbrüche in der Schulter, aber keine Lebensgefahr. Ein Reifen samt Felge wiegt rund 16 Kilogramm. Trifft dieses Geschoss jemanden am Kopf, kann die Sache leicht tödlich enden.
„Das Rad war nicht richtig befestigt“, sagte Christian Horner, Teamchef von Red Bull, zur Ursache des Unfalls. „Solche Dinge dürfen natürlich nicht passieren.“
Fehler der Techniker-Crew
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Es war ein Fehler der Techniker-Crew, die das Signal zum Losfahren gegeben hatten. Mark Webber selbst merkte erst, was passiert war, als sein Formel-1-Auto in der Boxengasse hinten rechts wegknickte, auf der Achse landete und als Dreirad ausrollte. „Das hätte noch viel schlimmer ausgehen können“, so Webber. „Ich hoffe sehr, dass der Kameramann bald wieder auf den Beinen ist.“
Nach dem Unfall hatte die Crew den Wagen zurück an die Box geschoben, ein neues Rad befestigt, und Webber nahm mit einer Runde Rückstand die Verfolgung des Feldes auf. Der Australier, der vor dem missglückten Radwechsel noch Zweiter war, landete nach einer Aufholjagd am Ende noch auf Rang sieben. „Ärgerlich“, fand er. „Es wäre einfach mehr drin gewesen.“