Austin/Texas. Weltmeister Sebastian Vettel steht bei der Formel-1-Premiere in Austin/Texas auf der Pole Position und greift schon am Sonntag nach seinem dritten WM-Titel in Folge. Der Red-Bull-Pilot fuhr bisher am gesamten Wochenende in einer anderen Liga, war in allen drei Trainings und allen drei Qualifikationsrunden mit Abstand der Schnellste.
Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat beim Titelduell im Wilden Westen alle Trümpfe in der Hand und könnte schon am Sonntag seinen dritten WM-Titel in Folge holen. Der Red-Bull-Pilot unterstrich mit seiner Pole Position für das Premieren-Rennen im texanischen Austin seine an diesem Wochenende augenscheinliche Dominanz.
Die perfekte Ausgangsposition komplettierte der nur achte Rang seines WM-Rivalen Fernando Alonso, der dabei sogar noch von einer Rückversetzung des Franzosen Romain Grosjean von Rang vier auf Platz neun wegen Getriebewechsels profitierte. Gewinnt der mit zehn Punkten Vorsprung führende Vettel und Alonso wird maximal Fünfter, ist der Titelkampf bereits vor dem Saisonfinale in Sao Paulo entschieden.
Vettel hat „unheimlich viel Spaß“
„Wir sind offenbar mit dem richtigen Fuß zuerst aufgewacht“, sagte Vettel strahlend: „Die Strecke macht unheimlich viel Spaß. Wir haben alles richtig gemacht. Die Arbeit für heute ist getan, aber das Rennen wird noch lange und schwierig.“
Alonso gab sich derweil weiterhin kämpferisch. „Das wird wieder ein harter Kampf, ein Rennen, in dem wir die ganze Zeit am Limit fahren müssen“, sagte der spanische Ferrari-Pilot, der Vettel wenige Stunden vor dem Qualifying auf einem geschmacklosen Foto mit einem großen Paintball-Gewehr den Kampf angesagt hatte: „Ich muss schauen, dass ich ein paar Plätze gutmache, dass wir besser reinkommen.“
Reine Formsache scheint vor dem Rennen, das am Sonntag (20 Uhr MEZ/live bei RTL und im DerWesten-Ticker) Ortszeit eine Stunde nach „High Noon“ beginnt, der dritte Gewinn des Konstrukteurs-Titel für Red Bull. Vettel und sein auf Platz drei hinter dem Briten Lewis Hamilton (McLaren) startender Teamkollege Mark Webber benötigen nur noch vier Punkte, um die letzten Zweifel zu beseitigen.
Am gesamten Wochenende fuhr der 25 Jahre alte Hesse bisher in einer anderen Liga. In allen drei Trainings-Einheiten, in allen drei Qualifikations-Runden und in allen drei Strecken-Sektoren fuhr er Bestzeit - eindrucksvoller geht es nicht.
Schumacher auf Rang fünf
Zudem hat er in Teamkollege Webber, dem starken Rekordweltmeister Michael Schumacher auf Rang fünf in seiner dritten Heimat - er besitzt seit kurzem eine Ranch in Texas - und Nico Hülkenberg im Force India auf Rang sieben Verbündete und Landsmänner als Puffer zwischen sich und Alonso. Der Spanier wollte darin aber keinen Nachteil für sich sehen. „Das sind alles super Fahrer“, sagte er: „Wir respektieren uns alle, da macht es auch in den beiden letzten Rennen keinen Unterschied, ob sie Deutsche sind oder nicht.“
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Schumacher versicherte derweil, dass er unparteiisch sein wird. „Ich werde Fernando nicht freiwillig Platz machen“, sagte er: „Aber ich werde mein Rennen für das Team fahren. Natürlich halte ich Sebastian die Daumen. Auf der anderen Seite ist meine Beziehung zu Ferrari auch nicht zu vergessen, weshalb ich zweigeteilt, aber neutral bin.“ Schumacher fuhr zwischen 1996 und 2006 für die Scuderia und gewann zwischen 2000 und 2004 fünfmal hintereinander den WM-Titel. Für Sonntag schließt er aber gar einen Platz unter den ersten Dreien praktisch aus. „Über ein Podium brauchen wir nicht wirklich reden“, meinte der 43-Jährige: „Theoretisch wäre es möglich, dass ich nach der ersten Kurve in Podiumsnähe bin, aber das zu halten ist eine andere Geschichte.“
Nico Rosberg erlebte als 17. im zweiten Silberpfeil dagegen eine Enttäuschung. Marussia-Pilot Timo Glock war auf Rang 19 wieder einmal bester Pilot der drei Hinterbänkler-Teams.
„Eine gute Vorstellung von Michael“, sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug zur Leistung Schumachers in dessen zweitletztem Qualifying der Karriere. Die Schuld für Rosbergs Abschneiden nahm Haug dagegen aufs Team: „Leider haben wir Nico nicht das Auto und die Abstimmung gegeben, die ihm eine Qualifikationsleistung wie von Michael möglich machten.“ (sid)
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