Essen. Norbert Haug hat sich verhalten zu der möglichen Verpflichtung von Michael Schumacher geäußert. "Es gibt immer Spekulationen", so der Mercedes-Motorsportchef.
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hat im Gespräch mit der Bild am Sonntag zurückhaltend auf die Spekulationen um eine mögliche Verpflichtung des siebenmaligen Weltmeisters Michael Schumacher für die Formel-1-WM 2010 reagiert. "Es gibt immer Spekulationen in diesem Sport, besonders natürlich dann, wenn Cockpits noch nicht besetzt sind", sagte Haug: "Und es gibt Träume, und das ist auch gut so. In Erfüllung gehen diese Träume deshalb noch lange nicht."
"Sebastian ist ein feiner Kerl"
Dass der neue Mercedes-Rennstall mit Teamchef Ross Brawn für 2011 bereits mit Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel plant, wollte Haug ebenfalls weder bestätigen noch dementieren. "Ich schätze Sebastian sehr. Aber er ist Konkurrent auf der Rennstrecke - und was für einer", sagte er der BamS: "Wir haben ein prima Auskommen, und Sebastian ist ein feiner Kerl, den ich schon seit seinen Anfangstagen vor fünf Jahren im Rahmenprogramm der DTM kenne."
Als Mercedes-Fahrer für die kommende Saison werden unter anderem Nico Rosberg und Nick Heidfeld gehandelt, auch der Name Adrian Sutil ist schon gefallen. "Alle, die fähig sind, stehen auf dem Zettel", sagte Haug. Mit allen Gesprächspartnern habe man allerdings Vertraulichkeit vereinbart.
"Die Fakten" hätten Mercedes bewogen, gegen den von den Aussteigern Honda, BMW und Toyota vorgezeichneten Trend in Zeiten der Krise den Weltmeister-Rennstall von Ross Brawn zu kaufen und erstmals seit 55 Jahren wieder mit einem eigenen Werksteam an den Start zu gehen. "Wäre das Thema wirtschaftlich nicht hochinteressant gewesen, hätte es nie den Zuschlag erhalten", sagte Haug. Damit habe man auch im Gespräch mit den Mercedes-Mitarbeitern und dem Betriebsrat argumentiert: "Wir geben viel weniger aus und erhalten viel mehr zurück. Daran besteht kein Zweifel. Natürlich nur dann, wenn wir fahren, wo die Musik spielt."
"Das passt, keine Bedenken"
Dafür soll Teamchef Ross Brawn sorgen, er soll Mercedes "so schnell wie möglich" zum Weltmeister machen. Kompetenzgerangel fürchtet Haug nicht. "Im Gegenteil. Wir ergänzen uns und wir kennen und schätzen uns schon seit über 20 Jahren. Ross hat uns in dieser Zeit oft genug abgehängt, bei Jaguar im Sportwagen, bei Benetton und bei Ferrari in der Formel 1. Wir ihn aber auch. Und jetzt machen wir alles gemeinsam. Das passt, keine Bedenken", sagte Haug der BamS.