Stuttgart. Das Personalkarussell in der Formel 1 dreht sich auf Hochtouren. Nach dem Abgang von Weltmeister Jenson Button soll Michael Schumacher ein heißer Kandidat bei Mercedes sein.

Nach dem geplatzten Comeback als Vertreter für den verletzten Felipe Massa bei Ferrari bringt eine italienische Sportzeitung eine Formel-1-Rückkehr von Rekordweltmeister Michael Schumacher beim künftigen Mercedes-Team ins Gespräch. "Mercedes lockt Schumacher", titelte am Donnerstag die Gazzetta dello Sport, nachdem Weltmeister Jenson Button (Großbritannien) sich gegen das künftige Silberpfeil-Werksteam und für einen Wechsel zu McLaren entschieden hatte.

Schumachers Sprecherin Sabine Kehm schloss ein Comeback des 40-Jährigen allerdings aus. "Michael genießt sein Leben. Eine Rückkehr in die Formel 1 ist momentan kein Thema", sagte Kehm dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Brawn schweigt

"Nach dem Verlust des Weltmeisters warten wir jetzt auf die Reaktion von Mercedes. Ross Brawn schweigt auch zu Gerüchten, nach denen er Button durch Michael Schumacher ersetzen könnte", schrieb die Gazzetta über den Kerpener, der gemeinsam mit dem künftigen Mercedes-Teamchef Brawn all seine sieben WM-Titel gewonnen hatte: "Der deutsche Großmeister genießt das Vertrauen von Ross Brawn und Norbert Haug. Dieser hat niemals sein Bedauern verborgen, 1998 Michael nicht für McLaren gewonnen zu haben."

Die Zeitung schränkte aber selbst ein: "Schumi hat seinen Beratervertrag mit Ferrari für weitere drei Jahre verlängert. Um einen Mercedes zu fahren, müsste er die Erlaubnis aus Maranello erhalten. Bis jetzt ist noch keine Bitte in diese Richtung eingetroffen."

Bei Mercedes reagierte man gelassen auf dieses Gerücht. "Klar ist, dass immer spekuliert wird, solange ein Sitz in der Formel 1 nicht besetzt ist. Und manche Spekulationen sind eben auch Träume, die nicht in Erfüllung gehen", sagte ein Sprecher der Motorsport-Abteilung der Stuttgarter. Als Favorit für einen Platz im künftigen Werks-Silberpfeil gilt Nico Rosberg (Wiesbaden). Für das zweite Cockpit wird unter anderem der Mönchengladbacher Nick Heidfeld gehandelt. (sid)