Bochum/Witten. Sportgerichtsverfahren gegen B-Liga-Team des TuS Heven nach Spielabbruch beim Reservecup. Auch zweiter Spieler gesperrt. Kreisvorstand sucht Gespräch mit Fachschaft.

Diese Szenen will niemand erleben – doch gerade bei Hallenfußball-Turnieren kommen sie immer wieder vor. Am ersten Tag des Wittener ITSR-Cups für Reserve-Mannschaften war die Vorrundenpartie zwischen dem TuS Heven II und dem SV Bommern III abgebrochen worden, weil einige Hevener Spieler den Schiedsrichter regelrecht belagert und bedroht hatten. Jetzt tagte das Sportgericht des Fußballkreises Bochum und fällt ein resolutes Urteil.

Immer wieder war es in besagter Partie zu strittigen Entscheidungen gekommen – die Akteure des B-Ligisten TuS Heven sahen sich offenbar benachteiligt und ließen ihren Unmut gegenüber Schiedsrichter Finn-Luka Halstrick freien Lauf. „Da ist ein Verhalten an den Tag gelegt worden, das nicht akzeptabel ist“, so Vize-Kreisvorsitzender Matthias Wolf. „So schwer das manchmal fällt, Schiedsrichter-Entscheidungen muss man akzeptieren und kann nicht einfach drauflos gehen und ihn in die Enge treiben“, sagte Wolf.

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Vier Monate Sperre und das Aus beim TuS Heven für Ibrahim Salli

Hevens Orhan Cifci, der im Spiel wegen seines Verhaltens Rot gesehen hatte, zeigte sich in der Verhandlung einsichtig, wurde vom Sportgericht mit einer Sperre von sechs Pflichtspielen belegt. „Er hat am Donnerstag gesagt, er wäre in dieser Szene am liebsten ganz weggeblieben – auch wenn er die Argumentation des Gerichts nicht ganz teilen wollte“, so Hevens Vorsitzender Peter Kluth.

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Der ebenfalls beschuldigte TuS-Spieler Ibrahim Salli, dem ein noch drastischeres Verhalten vorgeworfen wurde (er soll den Unparteiischen massiv bedroht haben), wurde für vier Monate gesperrt. „Wir haben intern beschlossen, dass er den Verein verlassen muss. So darf kein Repräsentant des TuS Heven auftreten“, fand Kluth klare Worte. Er akzeptierte das Urteil, zu dem auch eine 200-Euro-Strafe für den Verein wegen des verursachten Spielabbruchs gehörte. „Wir haben uns als Club für die Vorfälle entschuldigt.“

Vize-Kreisvorsitzender Wolf will „weg von der Rudelbildung“

Kreis-Vize Matthias Wolf kündigte an, sich mit Vertretern der Wittener Fußballfachschaft treffen zu wollen, damit das Vorgehen für etwaige erneute Vorfälle dieser Art geklärt wird. „Emotionen gerade in der Halle sind verständlich. Aber wir müssen einfach wegkommen von diesen Rudelbildungen und es in Zukunft besser machen. Im Zweifel muss da der Spielführer eingreifen.“

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