Neuss. Der Deutsche Ringer-Bund hat einige Medaillengewinner von Olympischen Spielen in seine Ehrengalerie aufgenommen. Auch ein Wittener ist darunter.

Großer Bahnhof für einige der erfolgreichsten Athleten, die in den letzten Jahrzehnten das Trikot des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) getragen haben. Das Verbandspräsidium hatte unter anderem nach Neuss eingeladen, um das herausragende Abschneiden seiner Besten entsprechend zu würdigen. So nahm der DRB unter anderem auch Mirko Englich vom KSV Witten 07 in seine Hall of Fame auf. Der 46-Jährige hatte 2008 mit dem Gewinn der olympischen Silbermedaille in Peking seinen größten Erfolg gefeiert.

Eine Überraschung sei diese Würdigung für ihn nicht gewesen, ließ Englich wissen. „Das stand ja schon in meiner Einladung.“ Dennoch freute er sich sehr darüber, in illustrer Runde in diesen ehrenvollen Kreis aufgenommen worden zu sein. Der Deutsche Ringer-Bund nahm an diesem Abend im festlichen Ambiente des Holiday Inn Hotels die vorerst letzten Legenden, allesamt Medaillengewinner bei Olympischen Spielen, in seine Hall of Fame auf.

Ex-Bundesliga-Ringer des KSV Witten neben vielen anderen DRB-Idolen geehrt

Neben Mirko Englich wurde diese Auszeichnung jetzt auch Andreas Schröder, Dr. Gerhard Himmel, Heiko Balz, Arawat Sabejew, Rifat Yildiz, Thomas Zander, Frank Stäbler und Denis Kudla zuteil - die höchste Auszeichnung, die der Verband selbst zu vergeben hat.

Um die Protagonisten entsprechend zu würdigen, wurde ein Film mit Material aus zurückliegenden Kämpfen der DRB-Asse gezeigt. Da durften auch Ausschnitte aus dem packenden Finalduell von Mirko Englich in Peking, wo er sich in der Gewichtsklasse bis 96 Kilogramm erst dem Russen Aslanbek Khushtov hatte beugen müssen, nicht fehlen.

Auch interessant

NRW-Präsident Jörg Helmdach übernimmt die Laudatio

Der heutige Jugendtrainer des Bundesligisten KSV Witten 07 wurde bei diesem Festakt als Letzter ausgezeichnet. „Weil ich der letzte Greco-Finalteilnehmer des Deutschen Ringer-Bundes war“, erläuterte der 46-Jährige. Für jeden der Geehrten gab es in Neuss eine Laudatio - die für Mirko Englich übernahm Jörg Helmdach, Vorsitzender des nordrhein-westfälischen Landesverbandes und ehedem selbst als Aktiver und als Trainer für den Wittener Club im Einsatz.

In seiner launigen Rede ließ Helmdach dabei zur Erheiterung auch von Englich eine Anekdote nicht aus, die er schon des Öfteren zum Besten gegeben hatte. „Das war mir schon klar, dass das wieder kommt“, so der langjährige KSV-Ringer, dem mal bei einem Bundesligakampf das Malheur passiert war, beim Einmarsch einen Eiskübel über den Haufen zu rennen, der sich dann über die halbe Ringermatte ergoss.

Nach seinem Erfolg bei Olympia 2008 in Peking wurde Mirko Englich von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern Wittens empfangen.
Nach seinem Erfolg bei Olympia 2008 in Peking wurde Mirko Englich von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern Wittens empfangen. © WAZ | Foto: Hans-Dieter Thomas

Mirko Englich trifft in Neuss einige seiner Vorbilder

„Es war auf jeden Fall schön, bei der Gelegenheit viele ehemalige Weggefährten zu treffen - und auch ein paar meiner Idole“, so Mirko Englich, der dabei u. a. an Pasquale Passarelli (Olympiasieger 1984 in Los Angeles) sowie an den früheren Potsdamer Heiko Balz denkt, der 1992 in Barcelona auch Olympia-Silber gewann. Bei seiner Dankesrede, die laut Englich „ein bisschen länger als bei anderen“ ausfiel, gedachte er u. a. seiner schon 2018 verstorbenen Ehefrau Yvonne, die ihn auf seinem Weg lange begleitet hatte.

Mehr zum Sport in Witten