Stuttgart. Sieben Aktive stellt die SU Annen bei der Judo-DM. Vor allem für zwei Medaillenanwärter läuft es gar nicht rund. Wittener Teamstarterin belohnt sich mit Rang drei.
Eine überaus einträgliche Deutsche Meisterschaft war es für die Judoka von der Sport-Union Annen diesmal nicht. Bei den vorerst zum letzten Mal in Stuttgart ausgetragenen Titelkämpfen schaffte es aus Sicht des Wittener Bundesligisten lediglich Teamstarterin Miriam Garmatter aufs Siegerpodest, nahm die Bronzemedaille in Empfang. Allerdings hatte die SUA zuvor auch mit einigen Absagen aufgrund von Verletzungen zu kämpfen.
„Für uns hat diesmal eher der olympische Gedanke gezählt“, nahm Manuel Neumann aus dem SUA-Trainerteam das insgesamt eher mäßige Abschneiden mit Humor. Fünf Aktive aus den Reihen der Sport-Union waren in der SCHARRena angetreten - da war die beste Platzierung noch Emily Gränitz und Alessio Murrone vorbehalten, die als jeweils DM-Siebte allerdings auch unter ihren Möglichkeiten bzw. Erwartungen blieben.
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Alessio Murrone von der SU Annen kommt nicht über Platz sieben hinaus
Man hätte durchaus den Eindruck gewinnen können, die Deutsche Meisterschaft stand für die Wittener unter keinem guten Stern. Sichere Medaillenkandidaten wie Jonas Schreiber oder Martin Matijass sagten aufgrund von Verletzungen bzw. noch nicht ausreichendem Fitnesslevel ab, in der Vorwoche verletzte sich im Training auch noch Mareike Reddig. Und Halbschwergewichtlerin Mathilda Niemeyer aus Hattingen (Junioren-Vizeweltmeisterin), die auch für das SUA-Team in der ersten Liga antritt, verzichtete aufs Turnier in Stuttgart, weil sie zuletzt viele Wettbewerbe bestritten hatte.
Am ersten Turniertag versuchten vier Aktive ihr Glück. In der Klasse bis 60 Kilogramm scheiterte Philip Utzig, Zweitliga-Kämpfer der Sport-Union, nach einem Sieg und einer Niederlage vorzeitig. Etwas besser lief es für Clubkollege Alessio Murrone, der schon Medaillen bei früheren DM-Wettbewerben ergattert hatte. Als Zweiter seiner Vorrunde zog er nach zwei Siegen und einer Niederlage in die Trostrunde ein, wo er nach einem weiteren Sieg schließlich das Duell gegen Tymur Akhmedov (Offenbach) verlor - Medaillentraum geplatzt, nur Rang sieben.
„Lukas Romahn hatte sich zuvor wohl zu viel Druck gemacht und hat dann sehr gehemmt gekämpft. Den Gegner muss er eigentlich schlagen. Im Judo aber wird dir kein Fehler verziehen.“
Während es für den jungen Ukrainer Artem Dashutin (-73 kg) schon nach einer Niederlage direkt unter die Dusche ging, belegte bei den Frauen Emily Gränitz in der 63-kg-Klasse den siebten Platz. Auch sie brachte es am Ende wie Murrone auf drei Siege und zwei Niederlagen. Zunächst verlor sie gegen die spätere Vizemeisterin Charlotte von Leupoldt (Potsdam), vor dem Einzug ins kleine Finale unterlag sie Bettina Bauer (TSV Großhadern). Teamkollegin Michelle Bazynski war in dieser Kategorie nur ein Kampf vergönnt.
Zwei weitere Annener versuchten es am zweiten Turniertag. In der Klasse bis 66 Kilogramm aber verlor sowohl Lukas Romahn als auch Falk Hobein jeweils den ersten Kampf. „Lukas hatte sich zuvor wohl zu viel Druck gemacht und hat dann sehr gehemmt gekämpft. Den Gegner muss er eigentlich schlagen. Im Judo aber wird dir kein Fehler verziehen“, so Manuel Neumann.
Ab dem kommenden Jahr könnte die DM in Duisburg stattfinden
So gab es aus Sicht der Sport-Union zumindest den Bronzerang für die Osnabrückerin Miriam Garmatter zu feiern. Im 57-kg-Limit gewann sie ihre drei Pool-Kämpfe in der Vorrunde in beeindruckender Manier. Im Halbfinale wurde sie erst von der späteren Deutschen Meisterin Jana Ziegler (Potsdam) gestoppt. Im Kampf um Rang drei aber war Garmatter wieder obenauf, besiegte Theresa Sohst (BC Vorpommern) und freute sich über die Medaille. Weitere SUA-Teamstarter in Stuttgart waren Fabienne Püchel (-70 kg; TB Wülfrath; 5. Platz) und Bastian Peters (-73 kg; TG Münster; 9. Platz).
Gut möglich, dass die Deutsche Einzelmeisterschaft ab 2025 in Duisburg ausgetragen wird. Die Stadt an der Wedau, wo der NWJV seinen Sitz hat, hat zumindest ihren Hut als Bewerberin in den Ring geworfen und wohl recht gute Karten. Sieben Jahre lang wurden die DM-Titel in Stuttgart vergeben.
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