Witten. Es gibt Spiele, da zählt am Ende nur der Sieg. Beim 36:31 über Hohenlimburg konnte Julia Lewe über viele Schwächen ihres Teams hinwegsehen.

Es gibt Spiele, da zählt am Ende nur der Sieg und nicht die Art und Weise des Zustandekommens. Beim 36:31 (15:12) des ETSV Witten über die HSG Hohenlimburg konnte Trainerin Julia Lewe über viele Schwächen hinwegsehen, denn sie musste am Sonntagnachmittag sehr viel improvisieren.

Julia Lewe hatte nur einen sehr dezimierten Kader zur Verfügung. So musste sie ihr Telefon in die Hand nehmen und vorab einiges regeln: „Ich habe dann Maike Behler noch einmal reaktiviert.“ Außerdem holte sie Viktoria Trzonski aus der zweiten Mannschaft ins Team. Der Torhüterin Sarah Richter stellte sie Madita Mühlhaus aus dem Landesliga-Team zur Seite.

Der ETSV Witten kommt gut aus den Startlöchern

Die Anfangsformation bildeten aber allesamt Spielerinnen aus dem regulären Verbandsliga-Kader. Damit hielten die Gastgeberinnen den Absteiger schon gut unter Kontrolle. Nach neun Minuten lagen die ETSV-Frauen mit 5:0 in Front. Anne Schumacher traf zum 11:5, und nach Nicole Schmidts 14:7 sah es nach einem geruhsamen Nachmittag für Julia Lewe aus.

Das Match entwickelte sich aber noch ganz anders. Die 34-jährige Trainerin mäkelte: „Unser Abwehrverhalten war dann viel zu passiv. Über unsere 36 Tore kann ich wirklich nicht schimpfen, aber 31 Gegentreffer sind gegen Hohenlimburg deutlich zu viel.“

Hohenlimburg dreht nach der Pause mächtig auf

In der Tat sah die Trainerin vorne, wie ihre Spielerinnen die einstudierten Spielzüge sehr ordentlich und erfolgreich beendeten: „Wir haben sogar noch einige Tore liegen lassen.“ Das oft fahrlässige Abwehrverhalten führte aber dazu, dass die Gäste bis zur Pause auf 12:15 herankamen.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts spielten die Hohenlimburgerinnen wie aufgedreht, während es bei den Wittenerinnen nach Wechseln oftmals auch zu Brüchen im Spiel kam. Tatsächlich schafften es die Gäste, in der 36. Minute auf 18:19 heranzukommen, und es blieb bis zum 22:21 (41.) sehr eng.

Anne Schumachers Siebenmeter bringt Ruhe ins Spiel

Mehr ließen die Wittenerinnen aber dann auch nicht zu. Norina Migats 24:21 brachte den Gastgeberinnen ein bisschen Luft, doch erst nach Anne Schumachers Siebenmeter zum 30:25 (51.), eines von elf Toren der Linkshänderin, waren die Hagener Vorstädterinnen endgültig abgehängt.

Julia Lewe gab zu, dass sie sich ein deutlicheres Ergebnis erhofft hatte: „Irgendwann war mir aber klar, dass es heute nur darum ging, die Partie zu gewinnen. Der zweite Aspekt war, dass alle Spielerinnen gesund geblieben sind, denn wir haben noch ein hartes Restprogramm“ - drei Partien stehen für den Liga-Sechsten (18:16-Punkte) noch aus.

ETSV: Richter, Mühlhaus; Behler, Trzonski, Reibold (2), Prior, Schmidt (7), Herrmann, Schumacher (11/3), Peter (4), Lünemann (5), Hankewitz (2), Müller (1), Migat (4).

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