Witten. Für den SV Herbede II und den SV Bommern II ist der Nichtabstieg das ganz große Ziel. Wie die Teams mit der bedrohlichen Situation umgehen.

Der Abstiegskampf in der Kreisliga A ist so spannend wie selten. Vier Teams stecken noch mittendrin - zwei davon aus Witten (SV Bommern II, SV Herbede II). Das Besondere: Keine Mannschaft schafft es, sich abzusetzen, da alle regelmäßig punkten.

Am 26. Spieltag kommt es zum direkten Duell im Saisonendspurt statt. Die beiden Reserveteams von RW Stiepel und dem SV Bommern treffen aufeinander (So., 13 Uhr, Kemnader Str.). Die Bommeraner haben die beste Ausgangsposition im Ligakeller, sind 13. mit fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, doch Trainer Holger Schumacher bleibt demütig: „Wir sind noch lange nicht durch. Es wird bis zum Ende spannend bleiben. Wir sind mittendrin, aber wir sind bescheiden und wissen, dass wir um jeden Punkt kämpfen müssen.“

SV Bommern II ist schon seit sieben Partien ungeschlagen

Die Wittener sind seit sieben Spielen ohne Niederlage, trotzdem gelingt es nicht, sich abzusetzen: „Das ist schon sehr spannend und merkwürdig, aber ich habe mir nicht die Spiele der anderen angeguckt und kann das eben nicht beurteilen.“ Gegen Stiepel hat die Schumacher-Elf nun die Chance, den Vorsprung auf zumindest einen Rivalen auf neun Punkte auszudehnen. Allerdings fehlen dem SVB-Coach mit Julian Wolter, Malte Petry und Florian Brommer drei Stützen. Schumacher: „Wir haben einen breiten Kader. Jetzt sind eben die anderen dran und können sich zeigen.“

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Der Gegner aus Bochum hat die schlechteste Ausgangslage. Das Schlusslicht hat drei Punkte Rückstand auf den TuS Kaltehardt, der als Erster über dem Strich steht. Doch auch die Bochumer lieferten zuletzt gute Ergebnisse, gewannen u. a. 8:0 gegen den Dritten Hedefspor Hattingen. „Es ist bitter. Wir gewinnen und sehen dann wieder, dass auch die anderen erfolgreich waren. Man merkt, dass viele Teams, für die es um nichts mehr geht, nicht mehr so stark sind wie am Anfang. Und auf der anderen Seite gibt sich im Abstiegskampf keiner auf. Fakt ist: Wir haben die schlechtesten Karten“, so RW-Coach Marcus Notzon.

Dass uns ab 1. Mai kein Spieler aus der ersten Mannschaft mehr helfen darf, kann natürlich ein Dämpfer sein. In den letzten Wochen waren wir immer auf Unterstützung angewiesen. Wie es jetzt in den nächsten Wochen weitergeht, ist sehr fraglich.
Patrick Bräuer, Trainer des SV Herbede II

Auch die Neutrainer Matthias Gebauer vom TuS Kaltehardt und Patrick Bräuer vom SV Herbede II empfinden die Ergebnisse als seltsam und haben ebenfalls den Eindruck, dass viele Mannschaften nicht mehr mit der vollen Ernsthaftigkeit in die Spiele gehen. Doch Gebauer, der vor drei Wochen zum Club stieß, sieht für seine Mannschaft einen Nachteil: „Wir gehen auf dem Zahnfleisch. Wir haben intensiv gearbeitet, das merkt man. Im Gegensatz zur Konkurrenz können wir keine Spieler runterziehen.“

Kaltehardt ist die einzige Erstvertretung im Abstiegskampf. Doch wie SVH-Coach Patrick Bräuer erklärt, der ebenfalls erst seit einigen Wochen im Amt ist, kann der vermeintliche Vorteil auch zum Nachteil werden, denn ab dem 1. Mai sind die Spieler in ihren Teams festgespielt und können nicht mehr wechseln. „Das kann natürlich ein Dämpfer sein. In den letzten Wochen waren wir immer auf Unterstützung angewiesen. Wie es jetzt in den nächsten Wochen weitergeht, ist sehr fraglich.“

Hofft mit seinem Team auf genügend Punkte, um in der Liga zu bleiben: Holger Schumacher (re.) vom SV Bommern II.
Hofft mit seinem Team auf genügend Punkte, um in der Liga zu bleiben: Holger Schumacher (re.) vom SV Bommern II. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Kellerkinder SV Herbede II und RW Stiepel treffen noch aufeinander

Der SVH belegt den ersten Abstiegsplatz, ist aber in der besten Form aller Teams, gewann vier der letzten fünf Spiele. Wie sein Stiepeler Kollege betont auch Bräuer, wie bitter es ist, sich trotz guter Ergebnisse nicht befreien zu können: „Wir haben das Bestmögliche rausgeholt und dann immer wieder gemerkt: Die anderen holen auch Punkte.“

Am vorletzten Spieltag treffen die beiden Schusslichter Stiepel und Herbeder noch mal aufeinander, auch zur Freude von TuS-Coach Gebauer: „Das ist für uns natürlich gut. Aber wir müssen auf uns schauen und unsere Punkte holen.“ Bräuer schießt aus, dass die Begegnung ein Endspiel wird: „Ich denke, dass in diesem Spiel nicht über Abstieg oder Klassenerhalt entschieden wird.“

Die übrigen Wittener Partien im Überblick:

TuRa Rüdinghausen – VfB Annen (Sa., 19 Uhr, Coffee-At-Work-Arena); RW Stiepel II – SV Bommern II (So., 13 Uhr); Hedefspor Hattingen – SV Herbede II (So., 15.15 Uhr); TuS Stockum – TuS Kaltehardt (So., 15 Uhr, Pferdebachstr.); DJK TuS Ruhrtal – SC Weitmar 45 II (So., 15.15 Uhr, Husemannplatz).

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