Witten. Der 27:26-Sieg über TuS Oespel-Kley bringt zwei Bonuspunkte. Eine Spielerin bedankt sich in der Schlussminute für Julia Lewes Vertrauen.

Mit diesem Sieg hatte selbst Julia Lewe nicht gerechnet. Die Trainerin des Damen-Verbandsligisten ETSV Witten war nach dem 27:26 (16:10) gegen den Spitzenreiter DJK TuS Oespel-Kley am Sonntag völlig aus dem Häuschen. Besonders froh war sie, dass sie am Ende nicht die Siebenmeter-Schützin austauschte.

Die nicht unbedingt eingeplanten Punkte gegen den Dortmunder Tabellenführer haben Lewe sehr viel Freude bereitet: „Ich bin richtig euphorisch. Heute haben wir von der Situation profitiert, dass wir völlig ohne Druck in die Partie gehen konnten. Das war bei Oespel-Kley ganz anders.“

Der ETSV Witten legt gegen den Favoriten einen Blitzstart hin

Den Druck und die Nervosität machte Lewe an deren Fehlerquote fest: „Oespel-Kley kann das sicher viel besser. Aber in der Anfangsphase machte der Gegner sehr viele Fehler, und das haben wir konsequent ausgenutzt.“ Die Wittenerinnen fingen viele Pässe ab und setzten zu Tempogegenstößen an. Schon nach acht Minuten lagen die Gastgeberinnen nach einem Tor von Lucy Peter mit 6:0 in Führung.

Von dieser unerwartet klaren Führung zehrten die Wittenerinnen eine ganze Zeit lang. Die Gäste um Coach Philipp Gallinowski spielten weiter unter Form, sodass Witten die Führung sogar noch auf 13:5 ausbauen konnte. Anne Schumacher traf dann kurz vor der Pause zur 16:10-Halbzeitführung.

Die Gastgeberinnen behalten nach dem Ausgleich weiter die Ruhe

Ganz geheuer war das der Wittener Trainerin aber nicht: „Ich habe die Mannschaft drauf vorbereitet, dass Oespel-Kley nun alles geben würde.“ Auch wenn der Tabellenführer nun eine deutlich bessere Deckung spielte, war das nicht der einzige Grund, dass der ETSV-Vorsprung schmolz. Das lag auch zum großen Teil daran, dass die Lewe-Handballerinnen einige dicke Möglichkeiten liegen ließen.

So kamen die Gäste Tor um Tor heran und glichen in der 47. Minute zum 20:20 aus. Doch Julia Lewe erkannte nun, welche Fortschritte ihre Mannschaft in dieser Spielzeit gemacht hat: „Wir sind im Kopf weiter klar geblieben, und das macht mich sehr stolz auf meine Mannschaft.“

Anne Schumacher behält in der letzten Minute die Nerven

Es kam daher nicht zu einem Bruch im Spiel, sondern genau das Gegenteil war der Fall. Die nächsten fünf Tore gingen allesamt an den ETSV, aber auch Schumachers 25:20 war noch keine Entscheidung, vielmehr holte Oespel-Kley wieder zum 25:26 (59.) auf.

In der letzten Minute gab es einen Siebenmeter für den ETSV Witten. Bis dahin hatte Anne Schumacher schon dreimal nicht vom Punkt getroffen, doch Lewe baute weiter auf die Linkshänderin: „Ich wusste, dass ich ihrer Erfahrung vertrauen kann, und Anne bedankte sich mit dem 27:25.“

ETSV: Wieczorek; Reibold (2), Schmidt (2), Herrmann, Schumacher (9/3), Peter (3), Lünemann (3), Hankewitz (2), Müller (1), Migat (5), Achterberg, Michels.

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