Witten. So wenige Tore hat der ETSV Witten ewig nicht geworfen - die Deckung von Oespel-Kley war kaum zu bezwingen. Was die Lewe-Sieben zudem bremste.

Es bleibt dabei: Seit dem 9. September warten die Handballerinnen des ETSV Witten nun schon auf einen Sieg in der Verbandsliga. An der schweren Prüfung bei Spitzenreiter DJK Oespel-Kley scheiterten die „Eisenbahnerinnen“ am Sonntag, weil sie sich eine ganz schwache zweite Halbzeit leisteten - die 13:22 (7:8)-Niederlage offenbarte erstmals gravierende Probleme im Angriffsspiel.

„Da werde ich wohl noch eine Weile drüber nachzudenken haben“, stellte Trainerin Julia Lewe fest und konnte sich keinen Reim auf den rapiden Leistungsabfall nach dem Seitenwechsel machen. Bis dahin war es eigentlich eine passable Vorstellung der ETSV-Frauen gewesen, mit dem 7:8-Rückstand war längst noch nichts gegessen. Die Gäste führten anfangs mit 3:1 (9.), überzeugten mit einer stabilen Deckung. Und doch deutete sich bereits an, dass die Lewe-Sieben gegen die bewegliche, schnelle Abwehr der vom früheren ETSV-Coach Philipp Gallinowski bestens eingestellten Dortmunderinnen erhebliche Mühe hatte.

Wittens Mona Hankewitz mit vier Treffern noch beste Schützin

„Wir hatten anfangs eigentlich eine gute Linie - die ging dann aber nach der Pause total verloren“, merkte die Trainerin an. Bis zur 46. Minute wuchs der Rückstand auf 10:16, Lewe nahm früh ihre zweite Auszeit. Doch längst war der Wurm drin im Angriffsspiel der Wittenerinnen. „Wir haben dann auch drei, vier gute Chancen nicht genutzt - da war das Selbstbewusstsein dann bei einigen weg“, so Lewe. Das 10:19 (48.) war dann bereits die Vorentscheidung.

Zumal die Probleme mit dem verharzten Ball die Aktionen hemmten. „Sowas ist dann schon im Kopf, das hat uns die Leichtigkeit genommen. Jeder war irgendwie mit sich selbst beschäftigt, den Ball haben wir gar nicht mehr kontrolliert durchgespielt.“ Bis auf Mona Hankewitz (vier Tore) fehlte es den ETSV-Spielerinnen am Zutrauen, es auch mal auf eigene Faust zu versuchen. Insgesamt 13 Treffer brachten die Gäste zuwege - ein Negativ-Rekord für das Lewe-Team, das nun am kommenden Sonntag (5. November) daheim gegen den TuS Bommern die Wende einleiten will.

Ex-ETSV-Trainer Gallinowski führt mit seinem Team ohne Minuspunkt die Liga an

Oespel-Kley-Trainer Gallinowski war derweil rundherum zufrieden: „Meine Mannschaft hat das wieder gut gemacht, vor allem in der zweiten Hälfte. Unsere Stärke ist nun mal die Deckung, mehr als 20 Tore haben wir in dieser Serie noch nicht kassiert. Wir haben den ETSV oft ins Zeitspiel gezwungen und uns in der zweiten Halbzeit dann auch entscheidend abgesetzt. Diese Liga ist sehr ausgeglichen, da kann noch viel passieren. Mit dem Start sind wir aber natürlich mehr als zufrieden“ - bei bislang 10:0-Punkten kein Wunder. Die Dortmunderinnen haben sich zum Topfavoriten auf den Titelgewinn gemausert.

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ETSV: Richter, Wieczorek; Brendle (2), Hülsewede, Reibold, Prior, Schmidt (1), Herrmann, Schumacher (3/1), Peter, Lünemann (1), Hankewitz (4), Müller, Migat (2).

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