Witten. Jörg Silberbach trainiert den SV Bommern. In einer anderen Sportart hat er es nun aber sogar in die deutsche Spitze geschafft.
Padel-Tennis findet auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Jörg Silberbach, Trainer des Fußball-Bezirksligisten SV Bommern, wurde gerade in Düsseldorf zusammen mit Holger Gehrke Deutscher Meister in der Altersklasse 55 – und das nicht zum ersten Mal.
Padel-Tennis ist eine Mischung aus Squash und Tennis und wird meist in Zweierteams gespielt. Das Spielfeld, das wesentlich kleiner ist als ein Tennisplatz, befindet sich in einem Käfig, dessen vier Wände für das Spiel genutzt werden können.
Silberbach, der mehrfach Tennis-Stadtmeister in Dortmund war, sieht grundsätzlich einige Vorteile: „Die Technik beim Padel-Tennis ist eine ganz andere, weil wir mit anderen Schlägern spielen. Die sind nicht bespannt, sondern kleiner und komplett aus Kunststoff.“ Auch die Taktik sei anders: „Beim Tennis ist man im Angriffsmodus, beim Padel-Tennis versucht man, Fehler des Gegners zu provozieren.“
Seite an Seite mit einem Ex-Profifußballer
Als die Tennis-Plätze während der Corona-Zeit gesperrt waren oder nur Einzelspiele möglich waren, konnte man auf Kunstrasen im Doppel Padel-Tennis spielen. Über Bekannte kam dann der Kontakt zu Holger Gehrke zustande. Zusammen mit dem ehemaligen Fußball-Profitorwart nimmt Jörg Silberbach eine Ausnahmestellung ein, und schon im vergangenen Jahr holte das Duo den Titel. Große Konkurrenz habe es in Düsseldorf auch nicht gegeben, sagt Silberbach: „Wir sind ungeschlagen durch die Vorrunde gekommen und haben dann auch das Finale gewonnen.“
Auch auf internationaler Bühne ist der Wittener schon aufgetreten. Bei den Senioren-Europameisterschaften in Alicante landete Silberbach mit der deutschen Nationalmannschaft auf dem siebten Rang. Zu mehr langte es nicht, denn in anderen Ländern hat das Padel-Tennis schon einen deutlich höheren Stellenwert. Wie zum Beispiel in Portugal oder Spanien: „In Südamerika ist er sogar noch populärer. Dort kommt es schon zu Zuschauerzahlen in deutlich fünfstelligem Bereich.“
In der internationalen Spitze liefern sich die Kontrahenten spektakuläre und atemberaubende Ballwechsel, die Padel-Tennis auch in Deutschland bald populär machen könnten. Jörg Silberbach hätte natürlich nichts dagegen und sieht auch eine niedrige Einstiegsschwelle: „Die Schläger, die man in ähnlicher Form vom Beachtennis kennt, sind viel einfacher zu bedienen. Da hat man die Grundlagen schnell gelernt.“ Den Trainerschein hat Jörg Silberbach auch schon gemacht, sodass der SV Bommern vielleicht bald nicht mehr seine einzige Trainerstation sein wird.
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