Region. Seit 2016 gab es nicht mehr so viele Mitglieder in den Vereinen wie heute. Aber es gibt Gewinner und Verlierer – und ein übergeordnetes Problem.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat die Mitgliederzahlen im organisierten Sport in Deutschland bekanntgegeben und spricht von einem Comeback nach den Jahren, die von der Corona-Pandemie geprägt waren.

Fast 28 Millionen Mitglieder gibt es in den mehr als 86.000 Sportvereinen in Deutschland. Eine so hohe Zahl gab es zuletzt vor zehn Jahren.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Mitgliedschaften um 3,01 Prozent (815.104 Personen) gestiegen. Auch die Tendenz bei den Landessportbünden, den Olympischen Spitzenverbänden, den Nichtolympischen Spitzenverbänden und den Verbänden mit besonderen Aufgaben ist positiv.

Landessportbund NRW ist der mitgliederstärkste Verband

Im Landessportbund (LSB) Nordrhein-Westfalen sind nun 5.099.880 Menschen Mitglied in den 17.560 Vereinen, davon 3.191.720 männlich, 1.908.160 weiblich. Als divers ist anders als in anderen Mitgliedsverbänden niemand gemeldet. Es gibt 163.707 mehr Mitglieder als im Vorjahr. Dies ist ein Anstieg von 3,32 Prozent. Damit bleibt der LSB NRW der mitgliederstärkste Landessportbund Deutschlands. Besonders stark vertreten sind die Altersklassen 7-14 Jahre, 27-40 Jahre, 41-60 Jahre und über 60 Jahre. Spitzenreiter sind in dieser Kategorie die 797.504 männlichen Mitglieder zwischen 41 und 60 Jahren.

Seit 2007 gab es nur zwei Mal mehr Mitglieder im Bundesland Nordrhein-Westfalen: 2007 mit 5.112.115 Mitgliedern und 2016 mit 5.108.051.

Anders sieht das bei den Vereinen aus. Mit 17.560 Klubs setzt sich der Abwärtstrend in Nordrhein-Westfalen weiter fort. Im Vorjahr waren es noch 17.723 Vereine, 2021 17.887. Seit 2007 – damals gab es noch 19.976 Vereine – werden es jedes Jahr weniger Klubs.

Fußball vor Turnen und Tennis

Bei den Olympischen Spitzenverbänden sind 654.976 Menschen mehr Mitglieder als im Vorjahr. Das ist ein Anstieg von 2.91 Prozent.

Der Deutsche Fußball-Bund verzeichnet die meisten Mitglieder und auch die meisten Vereine. 7.364.775 Menschen und somit 193.543 mehr als im Vorjahr (2,7 Prozent) sind in den 24.454 Klubs angemeldet. Danach folgen die 4,785.707 Mitglieder beim Deutschen Turner-Bund (Plus von 204.269: 4,46 Prozent; 18.130 Vereine), die 1.475.131 Mitglieder im Deutschen Tennis Bund (Plus von 30.420; 2,11 Prozent; 8.731 Vereine), die 1.406.952 Mitglieder im Deutschen Alpenverein (Plus von 49.216; 3,62 Prozent; 365 Vereine) und die 1.319.794 Mitglieder im Deutschen Schützenbund (Plus von 10.785; 0,82 Prozent; 13.854 Vereine).

242.344 Mitglieder gibt es in den 2.103 Basketballvereinen in Nordrhein-Westfalen.
242.344 Mitglieder gibt es in den 2.103 Basketballvereinen in Nordrhein-Westfalen. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

In allen anderen Sportarten gibt es weniger als eine Million Mitglieder in Deutschland. Die Leichtathletik liegt mit 775.733 Mitgliedern auf Rang fünf, der Handball mit 736.736 auf Rang sechs. Es folgen in den Top-10 Golf (682.942), Reiten (663.145), die DLRG (578.834) und der Deutsche Schwimm-Verband (562.979). Auch im Tischtennis (512.175), Behindertensport (510.921) und im Skiverband (510.892) sind mehr als 500.000 Menschen Mitglieder. Im Deutschen Volleyball-Verband sind 410.120 Mitglieder aktiv, im Deutschen Basketball Bund 242.344. Alle anderen Verbände zeichnen weniger als 200.000 Mitglieder.

Basketball und Eishockey wachsen prozentual stark, Eisschnelllauf verliert Mitglieder

Prozentual am stärksten gewachsen sind die Mitgliederzahlen im Wellenreiten (43,89 Prozent in sieben Vereinen), im Eishockey (19,33 Prozent in 102 Vereinen) und im Basketball (12,40 Prozent in 2.103 Vereinen).

Gesunken sind die Zahlen bei den Olympischen Sportverbänden lediglich im Eisschnelllauf (Minus 15,81 Prozent auf 2.029 Mitglieder in 29 Vereinen), Fechten (Minus 0,38 Prozent auf 21.565 Mitglieder in 472 Vereinen), Reiten (Minus 0,27 Prozent auf 663.15 Mitglieder in 6.718 Vereinen), Ski (Minus 0,92 Prozent auf 510.892 Mitglieder in 2.870 Vereinen) und Snowboard (Minus 0,4 Prozent auf 36.216 Mitglieder in 2.692 Vereinen). Bei den Nicht-Olympischen Sportverbänden müssen Billard, Eisstockschießen, Minigolf, Motoryacht, Sporttauchen und Squash einen Verlust hinnehmen.