Witten. Die Tischtennis-Frauen der DJK BW Annen holen nach einem 2:5-Rückstand noch ein 5:5 gegen Borussia Düsseldorf. Neue Spielerin kommt aus dem Iran.
Eigentlich ist Paulo Rabaça schon damit beschäftigt, aufzuräumen und Bilder für die Sponsoren zu machen: alle vier Spielerinnen mit Weihnachtsmützen. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen und hätten uns auch nicht beklagen können, wenn wir verloren hätten“, sagt der Manager der Tischtennis-Frauen der DJK Blau-Weiß Annen fast im Vorbeigehen. Immerhin hat sich sein Team nach einem Krimi noch ein 5:5 gegen Borussia Düsseldorf erkämpft und mit drei Verlustpunkten die Herbstmeisterschaft in der 3. Bundesliga Nord gesichert.
Es war ein irres, ein packendes Match zum Finale der Hinrunde. Auch das Satzverhältnis war nach fast dreieinhalb Stunden ausgeglichen (21:21), und bei den Bällen lag das BWA-Quartett mit drei mickrigen vorne (376:373). Ein Problem des Spitzenreiters war, dass Aya Umumera in ihren Einzeln überhaupt nicht stach. Die 47-jährige Japanerin, die an diesem Sonntagnachmittag nicht nur einmal mächtig gefrustet war, gab auch ihr zweites Einzel – diesmal gegen Eireen Kalaitzidou nach einer 2:0-Führung – nach fünf Sätzen ab, so dass die Annenerinnen nach sieben Paarungen mit 2:5 hinten lagen.
Annens Natalija Klimanova gibt in ihren Einzeln keinen einzigen Satz ab
Nur gut, dass Yuki Tsutsui ihrem Match nach einem 1:2-Rückstand zu diesem Zeitpunkt schon die Wende gegeben hatte und sich nach dem 2:2-Ausgleich dann sehr souverän im fünften Satz mit 11:3 gegen Qian Wan behauptete. 3:5, und das Endspiel war programmiert, weil eh jedem klar war, dass Natalija Kimanova den vierten BWA-Punkt holen würde. Die Abwehrspielerin präsentierte sich einmal mehr in starker Verfassung und gab erneut keinen Satz ab.
Ugne Baskutyte verzweifelte fast, obwohl sie Weltklasse-Unterstützung hatte: Kristian Karlsson war auch zu Besuch in Annen. Die 29-jährige Litauerin und der 32-jährige Schwede, der 2021 mit Mattias Falck Doppel-Weltmeister geworden ist und sechs Jahre für Borussia Düsseldorf in der Bundesliga gespielt hat, sind ein Paar.
Als Natalija Klimanova auf dem Weg zum Unentschieden auf 4:5 verkürzt hatte, sah es gut aus. Sarah Rau lag gegen Rhea Zhu Chen mit 2:0 Sätzen vorne, verlor dann aber etwas den Faden und wurde phasenweise hektisch. Oft reagierte sie nur, statt zu agieren. Und prompt glich die erst 13-jährige Düsseldorferin zum 2:2 aus.
Es wurde dramatisch. Als Sarah Rau im Entscheidungssatz mit 5:6 hinten lag, nahm sie eine Auszeit und holte sich Tipps bei Aya Umemura. Das Ergebnis: Vier Punkte in Serie für die Annenerin und eine 9:6-Führung. Zwar verkürzte Rhea Zhu Chen noch einmal auf 8:9, aber dann machte Sarah Rau den Sack zu und das 5:5 für die DJK Blau-Weiß perfekt. Und nach dem Zähler zum 10:8 stand sogar Doppel-Weltmeister Kristian Karlsson auf und applaudierte beiden Spielerinnen für einen großartigen Ballwechsel.
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Apropos Doppel: „Die sind unsere Achillesferse“, sagte Paulo Rabaça. „Ich weiß auch nicht, was wir da anders machen sollen. Da holen wir maximal ein 1:1.“ Fast wäre es diesmal sogar ein 0:2 gewesen, wenn Aya Umemura und Yuki Tsutsui nach ihrem 1:2-Rückstand nicht noch mit 3:2 gegen Qian Wan und Ugne Baskutyte gewonnen hätten – mit 11:8 und 11:9 im vierten und fünften Satz.
Mara Lamhardt verlässt die DJK Blau-Weiß Annen Richtung TTC GW Fritzdorf
Eine Änderung wird es bei den blau-weißen Tischtennis-Frauen zur Rückrunde geben. Ersatzspielerin Mara Lamhardt zieht’s in den Rhein-Sieg-Kreis zum Liga-Rivalen TTC GW Fritzdorf, weil „sie dort regelmäßig in der 3. Liga zum Einsatz kommen kann“, sagt Paulo Rabaça. Der BWA-Manager hat aber bereits eine neue Spielerin engagiert, die vor allem dann gebraucht wird, wenn Aya Umemura nicht kann. Die Iranerin Maryam Farei kommt zum Spitzenreiter der 3. Bundesliga Nord.
DJK Blau-Weiß Annen: Umemura/Tsutsui 1:0 (3:2), Klimanova/Rau 0:1 (0:3), Umemura 0:2 (2:3/2:3), Tsutsui 1:1 (2:3/3:2), Klimanova 2:0 (3:0/3:0), Rau 1:1 (0:3/3:2).
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