Witten. Kann der KSV Witten den Deutschen Meister und Tabellenführer aus Mainz vom Sockel stoßen? Diese Veränderungen im Kader kündigt der Trainer an.
Der Deutsche Meister schaut vorbei in der Ruhrstadt. Am Samstagabend (19.30 Uhr, Husemann-Sporthalle) empfangen die Bundesliga-Ringer des KSV Witten 07 Titelverteidiger ASV Mainz 88. Einer von drei Heimkämpfen, den die Mannschaft von Samet Dülger noch vor sich hat. Wenn es noch was werden soll mit dem Klassenerhalt, dann wäre jetzt der Moment für ein Überraschungs-Triumph.
Mit ein wenig Verwunderung haben die Wittener Verantwortlichen den jüngsten Auftritt der Mainzer registriert, die daheim gegen den TuS Adelhausen über ein 16:16 nicht hinaus kamen - und das, obwohl die Baden-Württemberger nur zu neunt angereist waren. „Da haben die Mainzer wohl kräftig gepokert und gleich vier Leute aus dem eigenen Stall ringen lassen. Das ging ziemlich daneben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie das am Samstag auch wieder tun werden", so KSV-Coach Samet Dülger. Er geht davon aus, dass die Rheinhessen mit ihrem bestmöglichen Aufgebot im Ruhrgebiet aufschlagen werden.
Sieg wäre ein Meilenstein für den Klassenerhalt des KSV Witten
Ärgerlich war das Resultat der Vorwoche vor allem für den KSV Witten, weil Rivale Adelhausen somit einen Punkt auf sein Konto buchte, mit dem rein gar nicht zu rechnen war. „Sie sind uns jetzt wieder ein Stück voraus. Wir müssen mindestens noch einen Sieg holen in der Rückrunde - und am Ende trifft dann noch Urloffen direkt auf Adelhausen“, weiß Samet Dülger, dass die Konstellation in Sachen Abstiegskampf keine sonderlich Rosige für seine Mannschaft ist.
„Wir müssen am Samstag unsere beste Besetzung bringen - daran geht kein Weg vorbei“, so Dülger. Ob damit dann auch den Mainzern beizukommen ist? Immerhin schlug sich der KSV in der Hinrunde beim Deutschen Meister beachtlich, verlor aber am Ende mit 11:16. Ein Erfolg gegen das Team um die Ex-Wittener Mateusz Wolny und Wladimir Remel wäre für die Dülger-Staffel auf dem Weg zum Ligaverbleib ohne Frage ein Meilenstein.
Rumäne Ilie Cojocari als frischgebackener Titelträger wieder mit dabei
Zuletzt in Neuss konnte der Wittener Trainer seinem Team keinen großen Vorwurf machen. „Die Jungs haben alle toll gekämpft, am Ende hat eben ein bisschen was gefehlt.“ Unter anderem war Noah Englich nicht fit ins Duell gegangen. Eine Woche später ist er nun wieder bei Kräften, so dass er dem KSV wieder helfen könnte - ähnlich wie bei seinem eindrucksvollen Sieg im Heimkampf gegen Urloffen. Ein ebenso wichtiger Faktor beim KSV Witten könnte Ilie Cojocari werden, der als Rumänischer Meister aus seiner Heimat zurückgekehrt ist und wieder das 75-kg-Limit (gr.-röm.) übernehmen wird.
Ganz stark präsentierte sich in der Rückrunde bisher Eigengewächs Mika Labes (57 kg gr.-röm.). Seine beiden Duelle gegen Urloffen und Neuss gewann der 15-Jährige, am Samstagabend aber könnte er auf den Türkischen Meister Burak Adem Uzun treffen - eine enorm schwierige Aufgabe. In Sachen Aufstellung verrät der KSV-Coach zumindest auch schon mal so viel, dass er erstmals im freien Stil auf den Iraner Milad Fuladi Aloutsche setzen wird. Und in der 98-kg-Klasse des klassischen Stils hofft Samet Dülger, dass Nico Brunner nach bislang fünf Niederlagen seinen ersten Sieg in dieser Saison feiern wird. „Er hat das gegen Neuss richtig gut gemacht, da hatten wir Pech mit einer Mattenleiter-Entscheidung“, so der Trainer über die 1:3-Niederlage des 29-Jährigen gegen Deni Nakaev.
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Oberliga-Reserve wartet auf EN-Nachbar TSG Herdecke
„Wir müssen uns jetzt einfach Punkte schnappen, wo immer es geht“, gibt sich Samet Dülger kämpferisch. Gegen die Mainzer sei das zwar ein sehr schwieriges Unterfangen, sofern diese mit all ihren Assen im Revier auftauchen - doch Überraschungen gibt es im Ringkampf-Sport immer wieder mal. „Das hat man ja bei der Heilbronner 0:40-Niederlage gegen Köllerbach letzte Woche gesehen. Da hatten sie ohnehin schon nur neun Mann dabei, und einer ging dann auch noch mit 100 Gramm zu viel über die Waage“, so Dülger.
Die Oberliga-Reserve des KSV Witten hat am Samstag schon ab 17.30 Uhr in der Husemann-Sporthalle die TSG Herdecke zum EN-Derby zu Gast. Bislang ist die Saison für die Wittener alles andere als gut verlaufen, das Team mit den vielen jungen Nachwuchskräften ist derzeit Letzter und versucht, sich noch am eigenen Schopf aus dem Liga-Sumpf zu ziehen.
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