Witten. Bei der Stadtmeisterschaft der Wittener Grundschulen im Ringen sorgt die Hellwegschule für einen Paukenschlag. Unser Bericht mit vielen Fotos.

Eine der begeisterndsten Sportveranstaltungen der Ruhrstadt hat am Dienstag einmal mehr die Husemann-Sporthalle in Beschlag genommen. Dort, wo sonst die teils auch international hoch dekorierten Bundesliga-Ringer ihre Klasse zeigen, gaben diesmal Wittens Grundschulkinder auf den Matten den Ton an, ermittelten zum inzwischen 30. Mal ihren Stadtmeister. In der Gesamtwertung landete am Ende ganz überraschend erstmals die Hellwegschule auf dem obersten Podest, nahm den WAZ-Pokal in Empfang.

Warum bei der Siegerehrung aber mit Silke Dörfler und Laura Wenzel nur noch zwei Lehrerinnen stellvertretend für ihre Schützlinge die Übergabe der Trophäen und Urkunden feierten? „Unser Schülerinnen und Schüler sind leider schon weg. Wir müssen ja auch dafür Sorge tragen, dass sie gut wieder in die Schule zurückkommen - außerdem haben wir ja überhaupt nicht damit gerechnet, dass wir hier den ersten Platz machen. Dritter oder Vierter waren wir ja schon mal, aber Erster bisher noch nicht“, gab Dörfler zu Protokoll.

200 Euro Prämie für die beste Schule Wittens

19 Kinder aus der dritten und vierten Klasse habe die Hellwegschule in den Wettbewerb geschickt, darunter auch acht Mädchen. Und die schlugen sich allesamt richtig gut - da hatte das Training vorab beim KSV Witten offensichtlich seine Wirkung nicht verfehlt. „Ringen und Raufen gehört ja ohnehin zum Lehrplan. Es ist richtig schön, dass es diese Stadtmeisterschaft wieder gibt, denn die Kinder freuen sich da immer riesig drauf. Während der Coronazeit konnte das Turnier ja nicht stattfinden. Das ist einfach eine tolle Sache. Dieses Kräftemessen, das ist genau das, was die Kinder wollen“, erklärte Silke Dörfler. Was sie nun mit den 200 Euro Prämie für Platz eins macht und wie sie ihren jungen Sportlerinnen und Sportlern beibringt, wie erfolgreich sie waren? „Das bekommen wir schon hin. Vielleicht essen wir zusammen Pizza, oder wir gehen zum Trampolinspringen“, gab’s da noch keinen ganz konkreten Plan.

Hinter der Hellwegschule, die es in der Gesamtwertung auf 41 Punkte brachte, landeten die Herbeder Grundschule (34), die Harkortschule und die sonst so erfolgsverwöhnte Rüdinghauser Grundschule (jeweils 33) auf den weiteren Plätzen. „Eine Mädchenklasse muss wohl noch ausgewertet werden - es kann also sein, dass es noch eine Verschiebung gibt“, klärte Detlef Englich, Vorsitzender des KSV Witten, auf. Er führte einmal mehr gewohnt launig als Moderator durch die Stadtmeisterschaft, an der sich insgesamt zehn Schulen mit rund 200 Kindern ab dem frühen Morgen beteiligten.

Organisatoren von KSV Witten und SU Annen sichten mögliche Talente

Das Organisatorische rundherum ist den Machern von KSV Witten und SU Annen inzwischen längst in Fleisch und Blut übergegangen - von Planung über Aufbau bis hin zur Abwicklung der zahllosen Turnierkämpfe (jeweils in Vierergruppen und nach Gewichtsklassen aufgeteilt) sitzt nach nunmehr 30 Wettbewerbs-Auflagen jeder Handgriff, ist alles ganz genau durchstrukturiert. „Ich bin immer ganz beeindruckt, wenn ich sehe, wie sich auch unsere Jugendlichen und selbst einige der Bundesliga-Ringer hier mit einbringen“, so Englich. An einer Matte stellten etwa Nico Brunner, Kutkagan Öztürk und Noah Englich einen Teil des Kampfgerichts, als Unparteiischer fungierte Ümitcan Tasdemir. Dieses Quartett war zuletzt noch am Samstag in Neuss für den KSV in der ersten Liga im Einsatz.

Ob die Clubs in den rund viereinhalb Turnierstunden (zuvor gab’s ein gemeinsames Aufwärmprogramm und eine kleine technische Einweisung zur Vergabe der jeweiligen Punktwertungen für alle Aktiven) auch das eine oder andere Talent erspäht haben, das bald in den Vereinsfarben zu sehen sein könnte? „Gut möglich, aus unseren Reihen haben ja auch einige früher schon bei dieser Stadtmeisterschaft mitgemacht“, so Detlef Englich.

Hellwegschule holt WAZ-Pokal bei Ringer-Stadtmeisterschaft

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Zwei Kinder bekommen eine besondere Auszeichnung

Zumindest bei Nihat Huseinov, einem aus der Ukraine stammenden Drittklässler der Pferdebachschule, hatte der KSV-Chef ganz genau hingeschaut am Dienstag. „Ein sehr talentierter Junge, der tolle Aktionen gezeigt hat. Ihm haben wir gleich angeboten, mal bei uns mitzumachen.“ Obendrein gab’s für ihn dann auch die Auszeichnung zum besten Ringer des Turniers. Bei den Mädchen wurde diese Ehrung Sophie von Scheven von der Buchholzer Grundschule zuteil.

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