Witten. Oberligist TuS Bommern verliert auch das dritte Spiel in Folge. Zu viele Fehlversuche gegen Mindens Reserve. Leistungsträger zur Pause vom Feld.

Aus der Spitzengruppe der Oberliga haben sich die Handballer des TuS Bommern vorerst komplett verabschiedet. Im Heimspiel gegen den TSV GWD Minden II mussten die Grün-Weißen mit einem 24:27 (11:13) bereits die dritte Niederlage in Folge einstecken. Einmal mehr erwies sich der in der Spitze nicht ausgewogen besetzte Kader als einer der Gründe für das Scheitern.

Keine Frage, dass sich TuS-Trainer Nils Krefter einen Tag nach seinem 43. Geburtstag ein anderes Endresultat gewünscht hätte. „Aber wir haben heute einfach zu viele Fehler gemacht. Das Spiel hätten wir durchaus gewinnen können“, stellte er fest und lag damit gewiss nicht falsch.

TuS Bommern nur eine Halbzeit mit Ole Vesper

Die Bommeraner mussten ohne Stammtorhüter Clemens Uphues auskommen, der sich eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte. Der zuletzt angeschlagene Ole Vesper, die Nummer eins der Gastgeber im linken Rückraum, startete zumindest einen Versuch in Halbzeit eins, warf auch zwei Tore. „Aber dann ist mein Kreislauf total eingebrochen“, ging bei Vesper nach der Pause nichts mehr - eine wichtige Offensivoption, die den Wittenern da wegbrach.

Nur eine Halbzeit lang konnte sich der TuS Bommern auf die Aktionen von Ole Vesper (li.) stützen - dann musste der Halblinke wegen Kreislauf-Problemen gegen die Mindener passen.
Nur eine Halbzeit lang konnte sich der TuS Bommern auf die Aktionen von Ole Vesper (li.) stützen - dann musste der Halblinke wegen Kreislauf-Problemen gegen die Mindener passen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Nach einem anfänglichen 2:4-Rückstand kam der TuS Bommern aber immer besser mit den Ostwestfalen zurecht, zeigte sich gegenüber der herben Schlappe beim VfL Gladbeck deutlich verbessert und warf nach zwölf Minuten eine 8:5-Führung heraus. Kai Ferber, der dann mit dem 9:6 (19.) eines seiner fünf Tore erzielte, verlieh der Defensive Stabilität, auch Keeper Julian Stumpf verdiente sich mit seinen Paraden eine gute Note. Doch immer wieder leisteten sich die Wittener im Angriff leichte Fehler, waren gerade im Abschluss nicht abgeklärt genug. So kam Mindens Reserve, angekurbelt u. a. von früheren Champions-League-Gewinner Marcel Schliedermann (seinerzeit beim HSV Hamburg unter Vertrag), wieder heran. Mehr noch: Nach dem 8:10 (25.) gelangen den Ostwestfalen fünf Treffer in Serie.

Nach dem 19:19 reißt der Kontakt zu den Mindenern ab

Den zwischenzeitlichen Rückstand machte der TuS Bommern mit seiner dann besten Phase zu Beginn der zweiten Hälfte aber schnell wett. Bis zum 16:14 (38.) warf alleine Linksaußen Felix Groß, der diesmal wieder den Vorzug vor Jan Matthies bekam, drei Treffer. Doch dieses Niveau konnten die Gastgeber vor guter Kulisse am frühen Sonntagabend nicht halten. „Überall haben uns dann ein paar Prozente gefehlt, vor allem in den Eins-gegen-eins-Situationen haben wir oft nicht gut ausgesehen“, so Nils Krefter später in seiner Analyse. Als Jürgen Lepine ins verwaiste GWD-Tor zum 19:19 (47.) traf, war Bommern ergebnistechnisch letztmals auf Augenhöhe mit den Gästen.

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In der Schlussphase scheiterten die Wittener dann zu häufig in aussichtsreichen Situationen. Felix Groß patzte mehrfach frei stehend, aus dem Rückraum strahlten die Hausherren kaum noch Gefahr aus. Spielgestalter Markus Schmitz verzettelte sich oft in Einzelaktionen, kassierte zudem zwei Zeitstrafen, auch Max Büchel konnte dem Spiel nicht mehr seinen Stempel aufdrücken. So setzte sich Mindens Reserve entscheidend auf 26:23 (58.) ab, brachte die Führung über die Zeit. „Eigentlich“, so TuS-Coach Krefter, „waren wir immer in Schlagdistanz, haben dann aber wieder einfache Fehler gemacht. Wenn man so will, war es letztlich auch fehlende Cleverness, die das Spiel entschieden hat. Wir müssen es uns jetzt hart erarbeiten, wieder in die Spur zu kommen.“

TuS: Goldkuhle (n. e.), Stumpf; Eigenbrodt (1), Lepine (1), Groß (5), Matthies, Kremer, Burbaum, Lindner (1), Lemke (7/3), Büchel, Vesper (2), Ferber (5), Schmidt (2).

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