Dortmund. Handballer des Wittener Oberligisten TuS Bommern feiern im sechsten Saisonspiel den fünften Saisonsieg. Dauer-Fehlwerfer kehrt schnell zurück.

Er hat es vor ein paar Wochen schon einmal gesagt, dass nur er auf die Tabelle schauen dürfe – seine Spieler jedoch nicht. Und auch nach dem sechsten Saisonspiel, dem 30:26 (16:11) beim punktlosen Tabellenschlusslicht TuS Westfalia Hombruch, gibt es keine Chance, Nils Krefter davon zu überzeugen, dass seine Handballer eine Oberliga-Spitzenmannschaft bilden. Das Programm, das in den kommenden Wochen wartet und das der Trainer des TuS Bommern wahrscheinlich nachts im Schlaf auswendig herunterrattern kann, lässt auch trotz der jetzt 10:2 Punkte bei ihm nicht mehr als ein Schmunzeln zu.

Begriffe wie Aufstieg und 3. Liga gibt es im Wortschatz Nils Krefters nicht, die will er noch nicht kennen. Immerhin aber gibt er am Samstagabend zu, dass sein Wittener Team die Aufgaben gegen die vermeintlich dicken Brocken nach diesem sehr gelungenen Saisonstart stressfrei angehen könne. Zu den Kandidaten für die dritthöchste Klasse zählt der Bommeraner Coach bekanntlich andere: vor allem die Zweitvertretungen der Zweitligisten VfL Eintracht Hagen (ebenfalls 10:2 Zähler) und TSV GWD Minden (nur 8:4 nach dem 21:26 bei den Sportfreunden Loxten) und Absteiger VfL Gladbeck (7:3).

Nils Krefter, Trainer des TuS Bommern: „Wir hatten ein paar Fehlwürfe zu viel“

Klar: So viele Schönheitsfehler wie in Dortmund darf sich der TuS Bommern gegen solche Kontrahenten dann nicht erlauben. „Wir hatten ein paar Fehlwürfe zu viel“, sagte Nils Krefter. Vor allem Maggi Schmitz produzierte diese gegen Hombruchs starken Keeper Kevin Humberg im Übermaß. Das führte nach etwas mehr als 20 Minuten dazu, dass der TuS-Coach seinem Rückraum-Mitte-Mann eine Pause gönnte. Diese dauerte jedoch deshalb nicht sehr lange, weil „ich ihn gegen eine 5:1-Deckung auch brauche“. Auf eine solche hatte Westfalia-Trainer Jörn Uhrmeister umgestellt.

Ohnehin war es keine Handball-Feinkost, die die Bommeraner in der tribünenlosen Sporthalle Renninghausen geboten hatten. Überrascht war Nils Krefter, dessen Mannschaft dank ihrer starken Deckungsleistung sehr gut gestartet war (8:3, 10:4, 13:7), davon jedoch nicht. „Wie erwartet!“, sagte der TuS-Trainer. „Es war kein schönes Spiel, ein Kampfspiel.“ Kämpfen mussten die Wittener tatsächlich, weil sie in der Defensive nachließen und nach der Pause trotz oder wegen ihrer 16:11-Führung „ein bisschen schläfrig waren“, wie Nils Krefter sagte.

Hombruchs Keeper Kevin Humberg trifft ins leere Tor des TuS Bommern

Nur noch mit 16:13 lag der TuS Bommern nach 31 Minuten vorne, weil er sich in Unterzahl zwei Treffer eingefangen hatte – unter anderem einen ins unbewachte Gehäuse durch Hombruchs Keeper Kevin Humberg, weil Nils Krefter seinen Schlussmann Clemens Uphues ausgewechselt hatte, um einen sechsten Feldspieler bringen zu können. Klar: Der TuS Westfalia hoffte, vielleicht endlich die ersten Saisonpunkte einzufahren. Und Trainer Jörn Uhrmeister bescheinigte seinen Aufsteigern für deren zweite Halbzeit später auch die beste Saisonleistung.

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„Aber“, sagte Nils Krefter, der auf einen Einsatz seiner Schulter-Patienten Felix Eigenbrodt und Max Büchel verzichtet hatte, „wir haben uns dann wieder gefangen.“ Anteil daran hatte auch Clemens Uphues, der quasi einziger Bommeraner Torwart war, weil Routinier Stefan Goldkuhle als Vertreter des kranken Julian Stumpf nur für den Notfall auf der Bank saß. „Er hat zwei, drei ganz Wichtige gehalten“, sagte Nils Krefter – unter anderem entschärfte Clemens Uphues einen Siebenmeter-Ball gegen Hombruchs Linkshänder Ruben Feldmann.

Der TuS Bommern tanzt und trällert: „Derby-Sieger, Derby-Sieger, hey, hey!“

Richtig gefährlich wurden die Hombrucher ihren Gästen nicht mehr, auch wenn sie nach ihrem 23:28-Rückstand noch einmal auf 25:28 verkürzten. Dann aber traf Kreisläufer Lukas Burbaum, als sein Teamkollege Jürgen Lepine und Westfalia-Kreisläufer Julian Vukoja Zeitstrafen abbrummten, zweimal in Serie und beseitigte die letzten kleinen Zweifel am fünften Saisonsieg des TuS Bommern.

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Große Erleichterung war auf der Bank bei Nils Krefter, Co-Trainer Martin Volkert und denjenigen, die gerade nicht auf der Platte standen, zu erkennen. Dass sie sehr glücklich waren, diese Pflichtaufgabe gelöst zu haben, war nach dem Schlusspfiff sehr deutlich zu hören und zu sehen. Die Bommeraner tanzten im Kreis und trällerten „Derby-Sieger, Derby-Sieger, hey, hey!“.

So haben sie gespielt:

Spielfilm: 0:2 (1.), 2:4, 3:4, 3:8 (12.), 4:8, 4:10, 7:10 (21.), 7:13, 9:13, 11:15, 11:16 (Halbzeit), 13:16, 13:19 (37.), 14:19, 14:21, 16:23, 18:23 (48.), 19:24, 19:25, 21:25 (54.), 23:27, 23:28 (57.), 25:28 (58.), 25:30, 26:30.

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TuS Bommern: Uphues, Goldkuhle (n. e.) – Lepine, Groß (3), Matthies (n. e.), Kremer (1), Burbaum (2), Lindner (3), Lemke (6/3), Cokelc, Vesper (7), Ferber (3), Schmitz (5).