Menden. Für den ETSV Witten setzt es in Bösperde eine deutliche Niederlage - die erste der Saison. Worin Trainerin Julia Lewe die Gründe dafür sieht.

Jetzt hat es auch die Verbandsliga-Handballerinnen des ETSV Witten erwischt. Nach der langen Herbstpause kassierte das Team von Trainerin Julia Lewe am Samstagabend bei der DJK SG Bösperde mit 25:33 (10:15) die erste Saisonniederlage. Zwar kämpften sich die „Eisenbahnerinnen“ nach einem zwischenzeitlich schon deutlichen Rückstand noch mal heran bis auf zwei Treffer - in der Schlussphase allerdings ging dann nicht mehr viel zusammen.

Offenbar waren die drei Wochen ohne Punktspiel doch eher ein Nachteil für die Wittenerinnen. Zudem stellte Trainerin Julia Lewe fest, „dass wir die gleichen Fehler gemacht haben wie beim Heimspiel gegen Lünen.“ Auch da sei man in der Defensive oft zu passiv gewesen, habe zu wenig Präsenz gezeigt. „Verloren haben wir das Spiel eindeutig hinten“, stellte Lewe klar.

Angriffsspiel des ETSV Witten hakt, Defensive viel zu passiv

Schon in den ersten Minuten wurde deutlich, dass dem ETSV der Wettspielrhythmus fehlt. Nach fünf Minuten lag man mit 2:5 hinten gegen die eingespielte, heimstarke Bösperder Sieben. Zwar kämpften sich die Gäste dann bis auf 6:7 (10.) heran, verloren dann aber scheinbar vollends den Faden und zeigten auch im Angriffsspiel zu große Schwächen. Kurz vor dem Seitenwechsel hieß es 15:8 für die DJK, ehe der Lewe-Sieben durch Benita Brendle und Anne Schumacher zumindest noch zwei Treffer vor dem Pausenpfiff glückten.

„Im Angriff haben wir oft zu hektisch gespielt, da fehlten dann auch einfach diesmal die Basics im Zusammenspiel“, befand die Trainerin. So lud man Bösperde immer wieder zu leichten Torerfolgen ein. „Dass wir es besser können, sah man aber immer wieder mal in gewissen Sequenzen.“ Doch generell hätten sich ihre Spielerinnen zu wenig auf eigene Faust zugetraut - „da fehlte der absolute Wille, einfach mal ein Tor machen zu wollen im Eins-gegen-eins“, so Lewe. Vor allem das Fehlen von Lucy Peter war da am Samstag augenfällig. Zudem vergaben die ETSV-Frauen gleich vier ihrer fünf Siebenmeter, zu Beginn der zweiten Hälfte sah dann Rechtsaußen Melissa Reibold nach der dritten Zeitstrafe Rot (38.).

Vielversprechendes Comeback von Mara Achterberg

Dass die Wittenerinnen ein Kämpferherz besitzen, deuteten sie aber bis zur 46. Minute an. Da machten sie aus einem 10:17-Rückstand (34.) ein 20:22 - den Treffer erzielte bei ihrer Saisonpremiere Mara Achterberg, der die Trainerin für ihren ersten Einsatz nach langer Verletzungspause ein gutes Zeugnis sowie im Angriff wie in der Abwehr ausstellte. Auch Sommer-Neuzugang Mona Hankewitz hatte gute Szenen, warf insgesamt drei Tore und überzeugte in der Defensive. „Nur im Abwehrverbund klappte es diesmal nicht wie erhofft - da habe ich auch viel zu wechseln versucht, vielleicht kam dadurch eine gewisse Unruhe und Unsicherheit hinein“, so Julia Lewe.

„Mit einfachen Mitteln“ habe man zumindest den Rückstand verkürzen können, in dieser Phase nutzte der ETSV die Fehler des Gegners auch konsequent. Doch dann schien der Druck doch wieder zu groß zu werden und die eigenen Probleme nahmen wieder zu. Das nutzte die DJK SG Bösperde, um sich bis auf 32:23 (57.) abzusetzen - damit war die Partie natürlich gelaufen. „Ich denke, wenn unser Kader wieder voller wird und wir die Automatismen in unsere Abläufe hineinbekommen, dann wird es auch wieder besser laufen“, kommentierte Lewe die erste Saisonpleite.

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ETSV: Richter, Wieczorek; Brendle (2), Hülsewede (1), Reibold, Prior (1), Schmidt, Herrmann, Schumacher (7/1), Lünemann (5), Hankewitz (3), Müller (1), Migat (3), Achterberg (1).

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