Witten. Zum letzten Mal steht Hannah Trippe am Sonntag gegen Lünen für den ETSV Witten auf dem Feld. Warum sie dem Ruhrgebiet den Rücken kehrt.

Einmal noch wird sie ins blaue Trikot des ETSV Witten schlüpfen, dann ist es für Hannah Trippe an der Zeit, die Zelte beim Verbandsligisten abzubrechen. „Das wird sicherlich ein trauriger Moment für mich“, sagt die Rückraumspielerin, die nach der Partie gegen den Lüner SV (Sonntag, 16 Uhr, Kreissporthalle) von den „Eisenbahnerinnen“ verabschiedet wird.

„Dass ich im September noch mit dabei sein werde, hatte ich vorher mit unserer Trainerin Julia Lewe so besprochen“, so Hannah Trippe. Denn ab dem 1. Oktober tritt sie ihre neue Stelle als Baureferendarin in Hamburg an. Bundesweit hatte sich die Dortmunderin nach ihrem Studium der Stadt- und Regionalplanung beworben, in der Metropole an der Elbe wird die 27-Jährige fortan ihrer Arbeit nachgehen. Und sich dann dort auch einen neuen Handballverein suchen. „Ich werde mir da einiges anschauen. Das Schöne an unserem Sport ist ja, dass man dadurch überall schnell Anschluss findet“, sagt das angehende Nordlicht.

Beim ETSV Witten als Spielerin unter zwei Trainern weiterentwickelt

Zum ETSV Witten war Hannah Trippe 2020 vom VfL Brambauer gewechselt, zuvor spielte sie schon für Teutonia Riemke. Nach der während der Coronazeit abgebrochenen ersten Spielzeit bei den „Eisenbahnerinnen“ stieg sie im Jahr darauf mit dem Team aus der Oberliga ab. Jetzt, da sich die Wittenerinnen unter der Regie von Trainerin Julia Lewe anschicken, möglichst wieder aufzusteigen, kehrt die Abwehrspezialistin dem Ruhrpott den Rücken.

Sowohl als Abwehrchefin als auch im rechten Rückraum war Wittens Hannah Trippe (am Ball) immer eine Bereicherung für das Spiel des Verbandsligisten ETSV.
Sowohl als Abwehrchefin als auch im rechten Rückraum war Wittens Hannah Trippe (am Ball) immer eine Bereicherung für das Spiel des Verbandsligisten ETSV. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

„Es war eine tolle Zeit in Witten mit meiner Mannschaft, die ich sicher nicht vergessen werde. Wir hatten immer eine tolle, charakterlich einwandfreie Truppe und immer gute Stimmung im Team - da gab es auch nie Zickenkrieg. Sowohl anfangs bei Daniel Buff als auch jetzt bei Julia Lewe habe ich mich handballerisch weiterentwickelt und unter beiden Trainern einiges dazugelernt“, sagt die 27-Jährige.

Lüner SV hat erstes Saisonspiel beim TuS Bommern verloren

Für den ETSV Witten, der die ersten beiden Begegnungen der neuen Saison für sich entschieden hatte, wird der Verlust der im Deckungszentrum so zuverlässigen Akteurin nicht so leicht zu verkraften sein. Trainerin Julia Lewe bedauert den Weggang: „Hannah war für uns schon eine Säule im Team und auch menschlich enorm wichtig, hat sich hier enorm eingebracht und die Mannschaft zusammengehalten. Als Abwehrchefin und im rechten Rückraum war sie eine Bank für uns. Wir werden sie ganz sicher sehr vermissen, auch wenn sie ja nicht aus der Welt ist.“

In der Partie gegen den Lüner SV, der bislang lediglich eine Partie (22:23 beim TuS Bommern) bestritt, vor dem Julia Lewe wegen seiner schnellen Spielerinnen aber dennoch warnt, ist der ETSV auch ohne Flitterwöchnerin Anne Schumacher (vormals Pommeranz) fraglos klarer Favorit. Was gäbe es Schöneres für Hannah Trippe, als sich mit einem Sieg zu verabschieden?

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