Witten. Die Verbandsliga-Frauen des ETSV Witten geben in eigener Halle den ersten Punkt. Warum gegen Lünen vor allem offensiv nicht viel zusammen passt.
Ärgern über den einen verlorenen Punkt oder am Ende doch freuen wegen eines errungenen Remis? „Ich wusste nach dem Schlusspfiff selbst nicht, wofür ich mich entscheiden soll“, erklärte Julia Lewe, die Trainerin des ETSV Witten, nach dem 27:27 (11:12) gegen den Lüner SV.
Für die Verbandsliga-Handballerinnen aus der Ruhrstadt war es der erste Punktverlust der laufenden Saison. Natürlich hätten sie zu gerne einen Sieg gefeiert - nicht nur als Abschiedsgeschenk wegen des letzten ETSV-Spiels von Hannah Trippe, sondern auch wegen des Geburtstags von Rechtsaußen Melissa Reibold. Doch irgendwie lief es am Sonntag einfach nicht rund bei der Lewe-Sieben.
Beim Abschiedsspiel verletzt sich Wittens Hannah Trippe früh
„Wir haben das Spiel 50 Minuten lang überhaupt nicht im Griff gehabt, sind vor allem nie zu unserem Tempospiel gekommen“, stellte die Trainerin fest. Vor allem in der ersten Hälfte war in Sachen Offensive vieles Stückwerk bei den ETSV-Frauen. „Unsere Außen haben zwar ein gutes Spiel gemacht, aber im Rückraum hatten wir keine Durchschlagskraft.“ So war das 7:6 (21.) die vorerst letzte Wittener Führung. Als die Seiten gewechselt wurden, hatte Lünen mit 12:11 knapp die Nase vorn.
„Der Gegner hat sich gut auf unser Spiel eingestellt“, merkte Julia Lewe an. Unglücklicherweise zog sich Hannah Trippe schon ganz früh einen Bänderriss im Sprunggelenk zu - ihr ETSV-Finale hatte sie sich ganz gewiss anders vorgestellt. Immerhin steigerte sich die Offensive der Gastgeberinnen in Abschnitt zwei, aus einem 15:18 (39.) wurde bald ein 19:19 (47.).
Auszeit des Gästetrainers stört den ETSV-Spielfluss
Fünf Minuten vor Schluss lag der ETSV mit 23:25 im Hintertreffen, erzielte dann aber - auch begünstigt durch eine Lüner Zeitstrafe - vier Tore in Serie - 27:25 (59.). Dann aber nahm Lünens Coach eine Auszeit, „und die hat unseren Spielfluss offenbar gestört“, so Julia Lewe. Die Gäste schafften bis kurz vor dem Schlusspfiff den 27:27-Ausgleich, nutzten dabei gravierende Fehler der Wittenerinnen zu Gegenstoß-Treffern.
„Das war heute ein Phasen-Spiel. Wir hatten immer wieder mal fünf, sechs gute Minuten, sind dann aber wieder eingebrochen“, bilanzierte die Trainerin brummig. „Es war ein ewig Hin und Her, oft haben wir auch die falschen Entscheidungen getroffen.“
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ETSV: Gust, Wieczorek; Trippe (2), Brendle (5/2), Hülsewede (3), Reibold, Prior, Schmidt (5), Herrmann (n.e.), Peter (6), Lünemann (2), Müller (2), Migat (2/1).
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