Witten. Gegen den Spitzenreiter führt der TuS Heven ganz früh, hat beste Chance. Ein nicht gegebener Elfer und zwei späte Gegentore trüben die Stimmung.
Wie bitter kann eine Niederlage sein? Die sich vor allem über weite Strecken überhaupt nicht abzeichnete. Der TuS Heven 09 hatte Bezirksliga-Tabellenführer Westfalia Huckarde am Wickel, machte sein vielleicht bestes Spiel der bisherigen Saison, führte ganz früh - und dann nach einem 1:2 (1:0) letztlich doch mit leeren Händen da. Vor allem mit einer Entscheidung des Schiedsrichters haderten die Gastgeber.
Die Hevener hatten sich für dieses Spitzenspiel, in welches sie u. a. ohne Stammkeeper Kevin Wirges und Tim Rehne gehen mussten, offenbar eine ganze Menge vorgenommen. Immerhin lockte die Chance, den Rückstand auf die bislang so souveränen Dortmunder auf zwei Zähler einzudampfen.
Wirges und Rehne fallen auch noch beim TuS Heven aus
Gerade mal vier Minuten waren gespielt, da gab’s am Haldenweg auch schon den ersten Torjubel. Ein blitzgescheiter Angriff landete bei Tolga Dilek, der clever Marcel Herrmann bediente - und dem glückte gleich das 1:0. Genau das, was sich die Verfolger aus Witten erhofft hatten. Es entwickelte sich ein sehr intensives, temporeiches Spiel - mit klaren Vorteilen für die Platzherren. „Unser Torhüter Antonio Longhitano bekam in der ersten Hälfte gar nichts zu tun“, freute sich Knapp. Allerdings ließ Heven in der 34. Minute die Chance zum 2:0 liegen, als Herrmann der Ball leicht versprang. Ganz stark aufseiten der Blau-Weißen: das defensive Mittelfeld mit den emsigen Arbeitern Chamberlin Kouatche und Hakan Osma.
Gleich nach dem Seitenwechsel dann der vermeintliche zweite TuS-Treffer: Einen Kopfball von Marcel Herrmann wehrte Huckardes Schlussmann Jannik König wohl erst hinter der Torlinie an - davon ließ sich der Unparteiische aber nicht überzeugen (49.). Nur zwei Minuten später dann der Mann an der Pfeife wieder im Blickpunkt: Nach einem langen Pass durchs Zentrum lupfte Kubilay Turgut den Ball über König hinweg, wurde dann von diesem über den Haufen gerannt. Logische Folge hätte ein Elfmeterpfiff sein müssen, doch kurioserweise entschied der Schiedsrichter auf Freistoß für die Gäste, gab Turgut sogar Gelb.
Kouatche im defensiven Mittelfeld mit Glanzleistung
Der TuS reagierte mit trotzigen Angriffen Amin Tumbul passte klug von der Grundlinie zurück - Hakan Osma aber verlor das Gleichgewicht, zielte aus wenigen Metern über den Kasten (54.). Ihre bis dahin einzige und durchaus respektable Chance verzeichneten die Dortmunder in der 62. Minute, als ein Fernschuss an die Latte flog - Longhitano hatte noch die Fingerspitzen ran. Dann aber wieder der TuS Heven: Über links wurde Tolga Dilek im Strafraum bedient, doch der jagte den Ball haushoch über das Gehäuse (68.). Trainer Knapp raufte sich die Haare, konnte so wenig Entschlossenheit kaum fassen.
Und wurde kurz darauf endgültig auf den Boden der Tatsachen geholt, als Huckardes kantiger Mittelstürmer Tim Babosek erst Amin Tumbul lässig abschüttelte und dann aus 17 Metern knallhart ins rechte Eck traf - 1:1 (70.). Jetzt schüttelte sich plötzlich der Spitzenreiter die letzten Reserven aus den Gliedern, war in der Schlussphase feldüberlegen. Auch, weil die Einwechselungen, die Maik Knapp vornahm, diesmal nicht zündeten. Kurz vor Schluss setzte es dann sogar den endgültigen K. O. für die Hevener: Westfalia-Außenstürmer Amin Echamlali setzte sich gegen Tumbul durch, zog den Ball scharf nach innen - der wurde noch abgefälscht, landete zum 2:1-Endstand im langen Eck (90.).
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„Unser Plan ging eigentlich über weite Strecken auf, von Huckarde war lange nicht viel zu sehen. Am Ende zeigte sich nun mal, was eine Spitzenmannschaft auszeichnet - die macht dann aus drei Chancen zwei Tore. Wir müssen uns ankreiden, dass unsere Offensive einfach zu wenig abliefert. Das werden wir klar zu besprechen haben“, ärgerte sich Maik Knapp über die unnötige Heimpleite.
TuS: Longhitano; Tumbul (90.+1 Bierwagen), Marzok, Bollmann, Gora, Turgut (55. Kellner), Kouatche, Osma, Dilek (73. Walter), Rama (62. Dreßel), Herrmann. Torfolge: 1:0 Herrmann (4.), 1:1 (70.), 1:2 (90.).
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