Witten. Die SG Witten Baskets ist wie erwartet chancenlos gegen die Regionalliga-Crew der Hertener Löwen. Beide Teams beklagen aber Verletzungen.
Der Besuch in der engen, längst in die Jahre gekommenen Viehmarkthalle war beinahe schon finalwürdig, dabei ging es doch am Samstag zwischen der SG Witten Baskets und dem turmhohen Favoriten Hertener Löwen um ein Ticket für die dritte Runde des WBV-Pokals. Keine Überraschung, dass der Erstregionalligist das Duell klar mit 114:54 (53:27) für sich entschied. Mit ihrer Leistung konnten die Gastgeber allerdings durchaus zufrieden sein.
„Die erste Halbzeit war aus meiner Sicht richtig gut, da haben wir viele gute Aktionen gehabt“, bilanzierte SG-Spielertrainer Luis Runge, der aufgrund des Ausfalls von Luis Omidi wieder selbst aufs Parkett ging, die Rolle des „Big Man“ unter den Körben übernahm. Dass dort gegen die Regionalliga-Asse aus Herten ein rauer Wind wehen würde, war den Wittenern allemal bewusst. Dennoch starteten sie durchaus selbstbewusst, profitierten in der Startphase noch von einigen leichten Fehlern der Gäste - nach dem Ausgleich zum 4:4 durch Jens Badziong aber machten die Löwen ein wenig ernst, führten zum Ende des ersten Viertels mit 21:6. Wermutstropfen für die Gäste: In der zehnten Spielminute verletzte sich Josh Ober am Knie, konnte nicht mehr weitermachen. „Die Kniescheibe war kurz ‘rausgesprungen. Ich hoffe, es ist nichts Strukturelles, Josh ist ein wichtiger Part in unserem Kader“, so Coach Robin Singh.
Wittener Basketballer erzielen 21 Punkte im zweiten Viertel
Für die Landesliga-Akteure aus Witten ging es im WBV-Pokalspiel vor allem darum, Spaß am Aufeinandertreffen mit den Halbprofis aus Herten zu haben. „Und den hatten wir auf jeden Fall. Vor allem für unsere jüngeren Spieler war es doch etwas Besonderes, mal auf einen Regionalligisten zu treffen. Alleine was das Tempo angeht, ist das schon eine andere Welt“, befand Luis Runge. Der mittendrin war in einem zweiten Viertel, in dem die SG sogar für einige Zeit auf Augenhöhe mit den Gästen agierte. Die nahmen es mit der Defensive ein paar Minuten lang nicht so genau - das nutzten die Witten Baskets, die beim 20:35 nach einem Dreier von Fynn Schnieders eine noch breitere Brust bekamen. 21 Punkte erzielte die SG im zweiten Viertel - eine starke Bilanz des Landesligisten.
Als die Seiten gewechselt wurden, hatten die Hertener Löwen die Verhältnisse bis zum 53:27 zwar allemal wieder zurechtgerückt, doch ihr Trainer Robin Singh sprach in der Kabine durchaus deutlich an, dass ihm einiges nicht gefallen hatte. „Ich bin da schon ein wenig laute geworden, weil unsere Defense einfach zu nachlässig war.“ Also fuhren die Löwen wieder ein wenig die Krallen aus, entschieden Abschnitt Nummer drei mit 39:8 überlegen für sich. Bei den Wittenern machte sich zunehmend bemerkbar, dass die Bank an diesem Abend recht übersichtlich besetzt war. Zudem musste Nicolas Pleger wegen einer Verletzung schon früh draußen bleiben, Aufbauspieler Sebastian Lobert geriet in Foulprobleme.
Nicolas Pleger verletzt schon in Halbzeit eins draußen
Nach wenigen Minuten des finalen Abschnitts machten die Hertener Löwen, die bis auf Regisseur David Ewald und Center Dario Fiorentino ihr Top-Team mit nach Witten gebracht hatten, das Resultat dreistellig - das 101:45 (35.) drückte den Drei-Klassen-Unterschied dann schon realistischer aus. Am Ende wurden es beim 54:114 zwar satte 60 Punkte Differenz aus Sicht der Hausherren, doch vor allem die präzisen Drei-Punkt-Würfe der Löwen (gerade durch Faton Jetullahi, Khaled Alarashe oder Jamal Wright) waren für die müder werdende SG kaum noch zu verteidigen.
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„Wir wollten den Gegner hier sehr ernst nehmen und vor allem auch an unseren Systemen arbeiten, sobald wir das Spiel unter Kontrolle hatten. Die Würfe von außen sind für uns ein wichtiges Element. Die Jungs sollten sich auch mal freiwerfen, ihren Rhythmus finden, nachdem wir zuletzt in der Liga nicht so gut getroffen hatten“, so Robin Singh. Wittens Coach Luis Runge sprach von einer „wertvollen Erfahrung gegen einen Top-Gegner. Zumindest in der ersten Halbzeit war nicht zu erkennen, dass es drei Klassen Unterschied sind. Wir schauen jetzt auf die Liga, das ist wichtiger für uns.“
SG: Rehkopp (7), Rath (4), Jona Schnieders (13), Lobert (2), Fynn Schnieders (5), Piecha (1), Runge (4), Tillmann (4), Badziong (10), Pleger (4).
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