Witten. Das Bezirksliga-Derby gegen den SV Bommern ist für Marcel Herrmann vom TuS Heven etwas Besonderes. Warum er seinem Team nun wieder viel zutraut.
Nach sieben Spieltagen steht er mit neun Treffern bereits wieder an der Spitze der Bezirksliga-Torjäger: Marcel Herrmann vom TuS Heven 09. Diesen Rang will der Stürmer am Sonntag (15.15 Uhr, Haldenweg) natürlich verteidigen, müsste dafür aber im Derby gegen seinen ehemaligen Verein SV Bommern 05 ins Schwarze treffen.
Der 28-Jährige hat eine lange Bommeraner Geschichte. Mit 18 begann er dort seine Seniorenkarriere, er hatte aber zuvor auch eine Hevener Vergangenheit: „Als ich in der Jugend spielte, hatte ich immer den großen Traum, für den TuS Heven in der Oberliga anzutreten. Ich habe dort großartige Fußballer gesehen, so beispielsweise Demir Tumbul, den ich als Jugendlicher ganz toll fand.“ Da war es auch ein ganz spezielles Erlebnis, als er mit Tumbul in einer Mannschaft antreten konnte: „Er war der beste Fußballer, mit dem ich je in einer Mannschaft gespielt habe. Jetzt bin ich froh, dass ich unter ihm trainieren darf“, sagt Marcel Herrmann.
Hevens Top-Torjäger schwärmt von Ex-Mitspieler Tumbul
Doch auch an die Zeit am Goltenbusch hat er viele schöne Erinnerungen: „Mit Martin Freitas sind wir nach dem Abstieg schnell wieder aufgestiegen. Dann kam aber die Corona-Spielzeiten und der Trainerwechsel zu Jörg Silberbach, unter dem ich aber nur ein paar Mal trainiert habe.“ Die Ansprüche in Heven waren dann ganz andere. Oftmals galt der TuS zum Saisonstart als Titelfavorit, was nicht zuletzt an den Hochkarätern lag, die nach Heven gelockt wurden. Doch sowohl unter Thorsten Kastner als auch unter Björn Sobotzki wollte kein Aufstieg gelingen. Für Marcel Herrmann hatte das viele Gründe: „Für eine Meisterschaft muss alles passen. Bei uns kamen immer Verletzungen dazwischen, und meist betraf das die Leistungsträger. So fehlte am Ende immer etwas, weil unerwartet Spiele verloren gingen.“
Damit spielt er zum einen auf Tim Rehne, ehemals Dosedal, an, und auch Yannik Kellner wurde oft vermisst: „Yannik ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Wenn er nach Verletzungen zurückkam, trumpfte er auf, nur um dann wieder auszufallen.“ Glücklicherweise haben die Hevener aber einen wie Herrmann, der bislang keine schwerwiegende Verletzung hatte und im Angriff eine sichere Bank war: „Ich bin immer Stürmer gewesen. Das macht mir Spaß - vor allem dann, wenn es so gut läuft wie jetzt.“
TuS-Trainer kann wieder auf Rehne und Kellner setzen
Der TuS-Goalgetter ist aber nicht nur ein Mann für viele, sondern auch für wichtige Tore. Gegen Weitmar 45 traf in der Nachspielzeit zum Sieg, und in Günnigfeld erzielte er das entscheidende 1:0. Diese Punkte brachten den TuS auch wieder auf Kurs, und Herrmann glaubt: „Ich zähle uns neben Weitmar und Westfalia Huckarde zu den Top-Teams.“
Das läge auch nicht zuletzt an der guten Stimmung im Team: „Es wurde oft erzählt, in Heven hätten wir eine Söldnertruppe. Das stimmt ganz und gar nicht. Wir sind eine tolle Einheit, die zusammenhält.“ Diesen Worten will er am Sonntag Taten folgen lassen und auch dem SV Bommern ein paar Tore einschenken: „Das ist zwar mein alter Verein, aber da darf man eben 90 Minuten nicht dran denken.“
Bommerns Coach Silberbach spricht noch nicht von Entwarnung
Hevens Trainer Maik Knapp weiß natürlich, was er an Marcel Herrmann hat, kann nun aber zusätzlich auf Rehne und Kellner zurückgreifen: „Wir wissen, dass auch der SV Bommern seine Qualitäten hat. Aber in einem Heimspiel müssen wir unser Spiel durchsetzen.“
SVB-Coach Jörg Silberbach konnte sich zwar zuletzt über den ersten Saisonsieg freuen, ist aber noch weit davon entfernt, Entwarnung geben zu können: „Von einer Bestbesetzung kann ich noch lange nicht sprechen. Es sind wieder viele Leute aus der zweiten Reihe gefordert, die am Limit spielen müssen.“
TuS Harpen - SV Herbede (So., 15 Uhr)
Der dritte Wittener Bezirksligist im Bunde, der SV Herbede, ist am Sonntag beim TuS Harpen gefordert. Nach der Pokalniederlage am Donnerstag (1:3 beim SV Langendreer 04) wird es schwer, beim Tabellenzweiten in die Erfolgsspur zurückzufinden. Die Bochumer haben alle drei Heimspiele relativ klar gewonnen, und die Herbeder brauchen vor allem eine starke Abwehr, um dort mitzuhalten. Allerdings wird das Team von Trainer Jan Kastel auch die Abschlussschwäche aus dem Pokalduell beheben müssen, wenn in Harpen etwas Zählbares herausspringen soll.
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