Witten. Holger Neitsch übernimmt Trainerposten beim Landesligisten ETSV Witten II. Was er vom Team erwartet und welche Neuzugänge er begrüßen darf.
Auf den letzten Drücker und durchaus mit einer ordentlichen Portion Dusel haben die Handballfrauen des ETSV Witten II in der Spielzeit 2022/23 den Klassenerhalt in der Landesliga geschafft. Auch aufgrund einiger Ausfälle und einem Wechsel auf der Trainerbank geriet man in der zweiten Saisonhälfte noch arg ins Schlingern. Nach einem gehörigen Umbruch nimmt das Team nun die neue Serie in Angriff - mit Holger Neitsch fand man einen ganz erfahrenen Trainer.
In der Vorsaison war der 60-jährige Hattinger noch für die Damen des TV Wattenscheid 01 zuständig, der sich dann aber vorzeitig wegen Personalsorgen vom Spielbetrieb abmeldete. Neitsch passte dort vieles nicht in den Kram: „Ständig mit fünf, sechs Leuten beim Training zu stehen, macht keinen Spaß.“ Den aber empfindet der Handball-Fachmann, der gemeinsam mit seiner Frau Meike u. a. den Wuppertaler Club TV Beyeröhde in der zweiten Bundesliga betreute, lediglich dann, wenn alle Beteiligten mit Herzblut bei der Sache sind.
Sieben neue Spielerinnen stoßen zum Kader des ETSV Witten II
„Keine Lust auf halbe Sachen“ habe Neitsch - und dies dann auch den Verantwortlichen des ETSV Witten klargemacht, die sich ziemlich ins Zeug legten, ihn als Trainer für sich zu gewinnen. Nach seinem Urlaub leitete er in dieser Woche erstmals die Übungseinheit des Landesliga-Teams. „Wenn ich mal nicht da sein kann, was aus beruflichen Gründen durchaus vorkommt, dann werden mich Anni Löffler und Julia Lewe an der Seitenlinie vertreten“, lässt Holger Neitsch, der auch schon die Frauen von Westfalia Welper und von der TSG Sprockhövel coachte, wissen.
Da er ganz neu im Club ist und es zudem einen erheblichen personellen Wechsel bei den „Eisenbahnerinnen“ gab, muss er sich in nächster Zeit erst ein eingehendes Bild von den Qualitäten seiner Spielerinnen machen. „Wer genau wo spielen kann, das sehe ich dann sicher bald. Noch weiß ich konkret nicht, was auf mich zukommt“, sagt Neitsch, der sein Landesliga-Team an diesem Wochenende (22./23. Juli) zum Trainingslager in die Jahnhalle bittet. An beiden Tagen geht es dann schon morgens ab 9 Uhr zur Sache - jeweils im Wechsel mit der ersten Mannschaft, gegen die man am Sonntag um 16 Uhr zudem ein erstes Testspiel bestreitet.
Auf der Kreisläuferinnen-Position gibt’s noch Fragezeichen
„Einige Positionen im Kader sind doppelt besetzt, am Kreis haben wir aber derzeit noch niemanden“, muss sich der ETSV-Coach dort wohl etwas einfallen lassen. Am Ende der vorigen Saison hatte man mit Haupttorschützin Anni Löffler und Franziska Weniger verdiente Spielerinnen verabschiedet, Mara Achterberg und Paula Jasinska spielen künftig für die „Erste“. Zudem legt Sarah Kobek eine Handballpause ein.
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Folglich mussten neue Spielerinnen her - und davon tummeln sich derzeit gleich einige im ETSV-Training. Torfrau Juliane Mohr kam von Westfalia Hörde nach Witten, auch Paula Nieland (TSG Sprockhövel) spielt zwischen den Pfosten. Weiterhin neu dabei: Lina Bergter (aus Hamburg, studiert an der Uni Witten/Herdecke), Celina Rohwedel und Lisa Kiebert (beide TG Voerde), Finja Hemmelmann (Lüner SV) und Viktoria Trzonski (HSC Haltern-Sythen). Die Vorbereitung machen zudem Laura Schmidt und Tanja Bronny mit, die zuletzt in der „Dritten“ aktiv waren.
Bislang nur wenige Testpartien vereinbart
In ein paar Wochen wird sich für ETSV-Coach Holger Neitsch gewiss herauskristallisieren, was er von seinem neuen Team erwarten kann. Neben dem Vergleich mit der eigenen Verbandsliga-Vertretung steht bislang nur ein weiteres Testspiel (am 29. Juli beim BSV Roxel) auf dem Vorbereitungsplan, dazu kommen die Stadtmeisterschaften am 19./20. August. Die Landesliga-Serie startet dann am 3. September mit einem Heimspiel gegen die sauerländische SG Ruhrtal.
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